Dresden gewinnt den Volksbank Kraichgau Cup

Erstellt von Christopher Benz 14.03.2023

Max Böhler (re.) von der Volksbank gratuliert den strahlenden Siegern des Sitzvolleyball-Turniers.

Der Dresdner SC glänzte mit seinem Blockspiel.

Schnelle Ballwechsel: Auf den Spielfeldern ging es heiß her.

Auch die tschechische Nationalmannschaft der Männer nahm am Vollksbank Kraichgau Cup teil.

Anpfiff Hoffenheim freut sich über Platz 6.

Eines ist klar: Man benötigt sehr schnelle Augen, um den irrsinnig schnellen Ballwechseln der Sitzvolleyball-Elite folgen zu können. Neun Teams mit insgesamt rund 90 Sportlerinnen und Sportlern starteten am Samstagmorgen in die zweitägige Veranstaltung – dem vierten Volksbank Kraichgau Cup – von Anpfiff ins Leben und Anpfiff Hoffenheim. Über zwei Turniertage ging es in der Sporthalle am Großen Wald auf jeweils drei Spielfeldern heiß her.

„Das Niveau ist echt richtig stark“, sagte Salome Hermann am Samstagnachmittag nach den ersten absolvierten Partien. Die Koordinatorin Sitzvolleyball von Anpfiff spielte selbst mit und konnte daher eine perfekte Einschätzung liefern. Was Hermann darüber hinaus gefiel, war der rege Zuschauerzuspruch: „Vor allem zu Beginn am Samstagmorgen waren viele Leute in der Halle und das gibt uns Sportlern immer einen kleinen Schub Extra-Motivation.“

Zur Eröffnung des 4. Volksbank Kraichgau Cups schauten Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Hoffenheims Ortsvorsteher Karlheinz Hess in der Sporthalle am Großen Wald vorbei. „Hoffenheim steht seit vielen Jahren für ein gutes Sitzvolley-Turnier und gelebte Inklusion. Das ist immer wieder schön zu sehen“, sagte Albrecht in seiner Begrüßungsrede.

Auf den Spielfeldern tummelten sich viele bekannte Gesichter aus vergangenen Wettbewerben, aber auch ein gänzlich neues Team schlug in Hoffenheim auf. Der Beachverein Freiburg e.V. reiste mit einer Mannschaft an. „Das freut uns ganz besonders, denn der Freiburger Beachverein kam ausschließlich mit Teilnehmenden ohne Behinderung, was natürlich für den integrativen Charakter unserer Sportart spricht“, erläuterte Hermann.

Rein sportlich stachen die erwarteten Favoriten heraus. Der Dresdner SC dominierte das Geschehen und überzeugte mit seinem gnadenlosen Blockspiel. Die Gegner kamen schlichtweg nicht an den Sachsen vorbei. Knapp dahinter landete der TSV Bayer 04 Leverkusen, der das Hoffenheimer Turnier zuvor bereits dreimal für sich entscheiden konnte. Das Treppchen komplettierte der Leipziger BRS e.V. als Dritter.

Zum ersten Mal überhaupt bei einem Spiel mit dabei ist Dennis Link gewesen. „Ich bin jetzt seit drei Wochen im Training und muss sagen, es macht einfach riesig Spaß“, sagt der 32-Jährige, der seit einem Jahr in Bammental wohnt und bei den Hoffenheimer Standvolleyballern von Ute Ruf den Tipp bekam, doch mal bei den Sitzvolleyballern vorbeizuschauen.

Gesagt, getan und Trainer Rudi Sonnenbichler strahlt natürlich, wenn es personellen Zuwachs gibt. „Das ist das Tolle, hier kann und darf jeder mitmachen und wir würden uns über weitere Neuzugänge wie Dennis sehr freuen“, so der Coach, der mit Feuereifer für den flotten Sport eintritt. Bei der Siegerehrung schnappte sich der ehemalige Trainer der Sinsheimer Bundesliga-Frauen das Mikrofon, warb für Sitzvolleyball und weitere Turniere wie jenes am vergangenen Wochenende in Hoffenheim. Seine eigene Mannschaft sieht er auf dem richtigen Weg. „Die Entwicklung ist positiv, wir werden besser“, verkündete er.

Link ist ebenfalls mit großem Eifer bei der Sache. Neben der Netzhöhe und Positionierung auf der Platte nennt er weitere Unterschiede im Vergleich zum Standvolleyball: „Beim Sitzvolleyball ist eine schnellere Reaktionszeit gefordert und man muss viel häufiger Bälle schlagen, die sich direkt über einem befinden.“ Ihm und seinen Kollegen von Anpfiff Hoffenheim e.V. gelang dies ganz ordentlich. In der Finalrunde der Leistungsgruppe B belegten sie den zweiten Platz, hauchdünn vor der tschechischen Nationalmannschaft der Männer. Lediglich zwei Ball-Punkte gaben hier den Ausschlag.

Für Sonnenbichler sind die Tschechen deshalb der ideale Partner für folgende Trainingsspiele. Er verrät: „Wir haben ausgemacht, dass wir nach Tschechien für ein Trainingslager samt Testspielen fahren und die Tschechen uns auch einmal in Hoffenheim besuchen kommen. Von den umkämpften Spielverläufen profitieren wir schließlich beide.“ Sitzvolleyball funktioniert also sogar als Völkerverständigung über die Landesgrenzen hinaus.

Als begeisterter Beobachter stand mal wieder Maximilian Böhler am Spielfeldrand. Der Leiter Digital Office & Marketing bei der Volksbank Kraichgau gehört seit Jahren zum Stamm der Sitzvolleyballfans und hat beim Nikolaus-Turnier im Dezember selbst aktiv mitgespielt. „Das kann ich jedem nur empfehlen“, schmunzelte Böhler, den es besonders freut, „dass nach der Corona-Pause wieder eine Regelmäßigkeit bei den Sitzvolleyball-Turnieren zu erkennen ist. Wir als Volksbank Kraichgau unterstützen das sehr gerne.“

Bereits in zehn Wochen trifft sich die nationale Sitzvolleyball-Elite wieder. Dann steigen am Wochenende des 13./14. Mai die Deutschen Meisterschaften in Leipzig-Engelsdorf.