FORSCH3RFREUND3-Feriencamp: Das sind die Wissenschaftler von morgen
Nach dem langen Pfingstwochenende startete das Entdeckerprojekt am Dienstagmorgen um 10 Uhr. Es ging los mit einer Einführung in die Thematik der Computer- und Roboterwelt. Sofort folgte der praktische Part: Die älteren Kinder zwischen zehn und 13 Jahren widmeten sich den Lego WeDo 2.0 Baukästen, um einen funktionsfähigen Roboter zu bauen. Im späteren Verlauf der Woche wurde der Roboter am Laptop mithilfe der richtigen Programmierung von den Kindern zum Leben erweckt, sodass sie ihn erfolgreich durch selbst gebastelte knifflige Parcours lenken konnten: „Es macht Spaß, Schritt für Schritt einen Weg durch das Labyrinth zu finden“, strahlt einer der teilnehmenden Jungs und erklärt weiter: „wir lassen den Roboter immer ein Stück fahren und dann programmieren wir ein neues Stück.“ Die Steigerung dieser Aufgabe beinhaltete später noch das Anbringen einer kleinen Schaufel am Roboter, mit der man Gegenstände von A nach B transportieren kann – Auch hier tüftelten alle fleißig am Feinschliff der Programmierung, um die Schaufel richtig einsetzen zu können. Nicht zu kurz kamen währenddessen inhaltlich-spielerische Ergänzungen zu Themen wie Reibung und Geschwindigkeit sowie deren optimale Nutzung in Sachen Robotertechnik.
Zeitgleich experimentierten die jüngeren Kinder mit Computational Thinking: Mithilfe des Matalabs, einem weiteren kleinen Roboter, ist es möglich, die Denkprozesse und die Logik von Algorithmen ganz ohne Bildschirm und Laptop zu verstehen. So ordnen die Kinder kleine Befehlsbausteine, die die Bewegungsrichtung des Roboters angeben, an und können sofort sehen, inwiefern sie die Anordnung anpassen müssen „Die Schwierigkeit besteht darin, dass man sich genau merken muss, welche Sequenz verändert werden soll und das dann auch so in die Tat umzusetzen“, erzählt Simge Celik-Aydin, Anpfiff-Koordinatorin für Schule, Beruf und Soziales am Standort. Auch der künstlerisch-kreative Aspekt kam in dieser Aufgabe nicht zu kurz, denn der Roboter kann auch Figuren zeichnen. Bei bestimmten Reihenfolgen der Befehlsschnipsel entstehen bunte Figuren auf dem Papier, die die Kinder eigenständig nach Lust und Laune verändern können. Später wurden bei den Befehlsbausteinen sogar noch Musik-Bausteine ergänzt, die die Töne bestimmen, die der Roboter abspielt: „Wir steigern die Aufgaben jeden Tag ein bisschen, sodass es nicht zur Überforderung kommt“, erklärt Annette, die gemeinsam mit ihrem Mann die Feriencamps anbietet. „So bleiben alle am Ball.“
Um zwischendurch den Kopf freizubekommen, gab es große Bewegungspausen, die die Konzentration förderten, ehe es wieder ans Experimentieren und Programmierung neuer Funktionen ging. Manche der teilnehmenden Kinder sind bereits zum zweiten Mal dabei, da das Projekt im letzten Jahr bereits das Interesse bei ihnen wecken konnte, mehr über die Roboterlogik zu erfahren. Auch Christian Hochwarth, Geschäftsführer von Hochwarth IT und bereits zum zweiten Mal Unterstützer des Angebots, verbrachte den Mittwochmittag mittendrin: „Hier werden den Kindern spielerisch Grundkenntnisse nähergebracht, die gerade in der Zukunft immer wichtiger werden“, lächelt er. „So sieht zukunftsorientierte Jugendarbeit aus.“
Insgesamt war es also ein forschungs- und technikorientiertes Feriencamp, bei dem es stets darum ging, eigene Ideen, Verbesserungs- und Problemlösungsvorschläge zu erarbeiten, zu kommunizieren und umzusetzen. „Trial-and-Error-Learning” will gelernt sein und ist in Kombination mit fortschrittlichen Themen die beste Variante, Kindern bereits frühestmöglich Zukunftsaussichten näherzubringen oder eigene versteckte Talente zu erkennen. „Es ist einfach toll zu sehen, was Anpfiff ins Leben anbietet”, freut sich Christian Hochwarth, „darum unterstützen wir das gerne”.