Remis bei B-Junioren: SG Heidelberg-Kirchheim und FC-Astoria Walldorf auf Augenhöhe

Erstellt von Philipp Metzler 11.09.2020

„Unsere Mannschaft ist eine Geschlossenheit, in der jeder für den anderen einsteht. Sie muss jetzt lernen, dass sie in der Oberliga angekommen ist und nicht mehr in der Verbandsliga Baden spielt. Und wenn wir das schnell in die Köpfe kriegen und handlungsschneller werden, dann werden sich auch die Ergebnisse dementsprechend für uns gestalten.“ (Kai Altig, Trainer FC Astoria Walldorf)

Kleinel Luis Gonzales Perez zeigt sich stark im Sprint.

Ein spannendes Duell am Abend: Rewerk gegen Perez.

Nach zwei Spielen in der B-Junioren-Oberliga steht jetzt schon fest: Das wird eine schwere Saison für die SG Heidelberg-Kirchheim und den FC-Astoria Walldorf. Walldorf hatte mit zwei Niederlagen einen unglücklichen Start, Heidelberg mit sechzehn Niederlagen eine unglückliche letzte Saison. Beide hoffen auf Aufwind, Mut und Punkte. Im Anpfiff-Duell verschenkten sie zunächst viele Chancen. Das änderte sich in der zweiten Hälfte: Hier schenkten sie sich nichts. Das Spiel endet mit einem gerechten 1:1.

„Wir haben eine Verbandsligamannschaft von der U16 in die U17 übernommen und mit ein, zwei Positionen ergänzt“ erklärt Kai Altig, Trainer der U17 aus Walldorf. „Von daher müssen wir uns jetzt in der neuen Liga erst mal zurechtfinden. Wie man merkt und wie die Saisonergebnisse bisher zeigen, tun wir uns da sehr, sehr schwer.“ Das erste Spiel der Saison verlor das Team gegen den VfB Stuttgart II. Bei der TSG Hoffenheim II führten sie zunächst mit 2:0, gaben die Führung aber aus der Hand und verloren das Spiel noch mit 3:4. Jetzt hoffte das Team endlich auf Aufwind. Vielleicht in Heidelberg.

Gegen die SG Heidelberg-Kirchheim startete Walldorf auch organisiert, verlagerte gekonnt ihr Spiel. Einzig und allein fehlten richtige Chancen. Walldorf-Kapitän Louis Safranek kam im Sechzehner einige Male an den Ball, scheiterte aber an der Abwehr. Heidelberg lauerte auf Konter. Kleinel Luis Gonzales Perez kam so in der 9. Minute an den Ball und gewann das Sprintduell gegen Leon Kritter und passte zu Yeongmuk Choi, der am starken Maximilian Rewerk scheiterte. Viele folgende Angriffe der Heidelberger endeten bei Rewerk. 

Max Bittler lässt Heidelberg zittern

Heidelberg-Kirchheim-Coach Giovanni Marino erläutert seine Taktik: „Wir wollten erst mal aus der Ordnung heraus im 4-2-3-1 die Halbräume im Zentrum verdichten, dass wir den Gegner über die Außen lenken.“ Walldorf versuchte auch weiterhin mit tiefen Bällen oder über die Flanken den Angriff. Aber weder dies noch die Konter von Heidelberg führten zu einem Tor in der ersten Halbzeit. Walldorf-Trainer Kai Altig hatte sich mehr erhofft: „Wir haben einfach die letzte Galligkeit und den letzten Willen vermissen lassen. Das war alles sehr bemüht und auch ordentlich, wie sie das machen, aber mit bemüht und ordentlich fällt halt kein Tor. Da muss man im Sechzehner noch die letzten 15 Prozent raushauen und dann hätte es auch im Torabschluss geklappt.“

Vielleicht nicht 15, aber auf jeden Fall mehr Prozente sahen die Zuschauer und Trainer in der zweiten Hälfte. Walldorf-Kapitän Luis Safranek versuchte es über die rechte Flanke. Kirchheims Kevin Guddas gelang es nicht zu klären und Safranek flankte zu Max Bittler, der frei im Sechzehner stand und Walldorf in 48. Minute mit 1:0 in Führung brachte. Der Rückstand zwang Heidelberg zurück ins Spiel und mit Semi Jusufi gelang den Gastgebern der Ausgleich in der 57. Minute. Das Spiel nahm Fahrt auf, aber weitere Tore sollten nicht mehr fallen.

Für Heidelberg geht es in dieser Saison um alles

Marino ist trotzdem zufrieden mit dem Spiel: „Der Punkt, den wir uns erarbeitet haben, war sehr wichtig. Nach dem 1:0 für Walldorf haben wir glücklicherweise das Zepter dann auch in die Hand genommen, haben verdientermaßen den Ausgleich gemacht und im Endeffekt hätten beide Mannschaften das Spiel gewinnen können.“ Heidelberg holte mit diesem Remis den zweiten Punkt im zweiten Spiel. Damit haben sie schon jetzt mehr Punkte als in der letzten Saison. Heidelberg stand mit null Punkten und mit Abstand auf dem letzten Tabellenplatz. Wegen der Corona-Krise wurde die Saison abgebrochen und Heidelberg sehr wahrscheinlich vor dem Abstieg bewahrt.

Marino ist sich der Chance aber auch der Lage klar: „Mein Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Wir wissen, dass es schwer wird, denn auf Grund der Corona-Krise ist die Liga aufgestockt worden. Wir wissen, dass auch viele sehr gute Mannschaften drin sind, aber wir wollen um den Klassenerhalt kämpfen. Es wird schwierig aber wenn wir alles in die Waagschale werfen, ist es auch möglich.“