Philip Rohnacher

Jugendkoordinator Philip Rohnacher beim Training
Jugendkoordinator Philip Rohnacher kümmert sich nicht nur im
Büro um den Nachwuchs der SGK Heidelberg.

Philip Rohnachers eigene Fußball-Laufbahn war zwar nicht gerade lang, beim Blick über das Trainingsgelände der SGK erinnert sich der 24-jährige aber noch ganz genau an seine aktive Zeit: „Ich habe hier in Kirchheim gekickt. Hier vorne hatten wir eine Kastanienwiese, auf der trainiert wurde, und dort hinten war ein Hartplatz, auf dem wurde gespielt.“

Mit dem Engagement von Anpfiff ins Leben änderte sich das alles. Inzwischen trainiert und spielt die SGK-Jugend auf zwei Kunstrasen- und zwei Naturrasenplätzen hinter dem eigens erbauten Jugendförderzentrum. „Nicht nur die Plätze waren damals eine Katastrophe“, sagt Rohnacher. „Auch die Busse und Kabinen sind auseinandergefallen. Was die Jungs heute haben ist schon Wahnsinn und mir ist wichtig, dass sie das auch zu schätzen wissen.“ Die familiäre Atmosphäre im Verein ist trotz der rasanten sportlichen Entwicklung, die die SGK in Sachen Jugendfußball inzwischen zur Adresse Nummer eins in Heidelberg macht, Rohnachers oberste Maxime geblieben.

Er selbst ist schon seit seiner Kindheit mit der SGK verbunden. Sein Großvater war Abteilungsleiter Fußball, deshalb war seine Kindheit vom Vereinsleben geprägt. Nach einem kurzzeitigen Intermezzo im Tor der U13 des FC-Astoria Walldorf wechselte er zum SV Sandhausen – als Feldspieler. „Meinem Vater gehörte ein Restaurant beim Stadion und da haben sie mich wohl kicken sehen“, sagt Rohnacher heute über seinen ungewöhnlichen Wechsel. Bereits als 16-Jähriger beendete er dann aber seine aktive Laufbahn, wegen einer Erkrankung war ihm die Trainingsbelastung zu hoch. Stattdessen wechselte er bereits als 17-Jähriger auf die Trainerbank der SGK: „Ich war unter anderem Co-Trainer bei der U19, die gerade in die Verbandsliga aufgestiegen ist. Damals ging es in der Truppe noch etwas chaotisch zu, die Entwicklung zum Aufsteiger von heute macht mich echt stolz.“

Den Kooperationsbeginn zwischen der SGK Heidelberg und Anpfiff ins Leben e.V. erlebte Rohnacher als Vertriebler, nachdem er eine Ausbildung zum Automobilkaufmann absolviert hatte. Als er erfuhr, dass der bisherige Jugendkoordinator Marco Deyerling sich beruflich umorientieren würde, war ihm aber sofort klar, dass er der Nachfolger werden wollte. „Ich weiß noch genau, wo ich die Nachricht bekommen habe: Ich war im Urlaub in Dresden. Ich habe keine Sekunde überlegt und mich direkt beworben.“ Von diesem Eifer hat Rohnacher auch nach drei Jahren nichts eingebüßt. „Er kennt jeden einzelnen Spieler mit Namen“, stöhnt Philipp Schmidt, Koordinator Schule/Beruf/Soziales in Heidelberg. Bei einer Spielerzahl, die seit seinem Amtseintritt von etwa 250 auf über 450 gewachsen ist, demonstriert es eindrucksvoll die Nähe Rohnachers zu seinen Mannschaften.

Auch wenn er als Jugendkoordinator stets das Ziel verfolgt, seine Spieler und Mannschaften auf ein neues Leistungsniveau zu heben, ist ihm ein familiärer Austausch am Förderzentrum wichtig. „Ich möchte auf Freundschaftsebene mit den Spielern umgehen. Das bedeutet auch, sie nicht fallen zu lassen, wenn es nicht läuft. Spieler, für die es sportlich nicht gereicht hat, berate ich trotzdem und vermittle sie an andere Vereine.“ Bei der menschlichen Führung der Jugendlichen bildet er ein enges Team mit Philipp Schmidt. „Wenn jemand Nachhilfe dringender braucht als Training, dann unterstütze ich das voll und ganz“, sagt Rohnacher und überträgt damit die Werte von Anpfiff ins Leben auf die Nachwuchsabteilung der SGK Kirchheim. „Bei meinem Einstieg waren die anderen Jugendkoordinatoren extrem hilfreich. Und das sind sie auch heute noch, trotz aller Konkurrenz.“ Für diese Hilfe ist Rohnacher so dankbar wie für die Chance, seinem Heimatverein als Jugendkoordinator helfen zu können.