"Ob U19 oder U10 - bei mir ist jede Mannschaft, jeder Spieler und jeder Trainer gleich wichtig." Dieser Satz ist sinnbildlich für die Arbeitsweise von Jugendkoordinator Simon Landa aus dem Jugendförderzentrum Mannheim. Der studierte Sportwissenschaftler und Pädagoge, der bereits bei den Sportartikelherstellern Puma und Reusch arbeitete, ist ein Mensch, dem Werte wie Gleichbehandlung, Ehrlichkeit und Offenheit sehr wichtig sind. Das spiegelt sich auch in seiner Arbeit wieder. Wer denkt, er würde sich ausschließlich auf die A-Junioren konzentrieren, der täuscht: „Ich beobachte regelmäßig im Wechsel die Trainingseinheiten und Spiele all unserer Mannschaften, um immer auf aktuellen Stand zu sein. Mit den Trainern stehe ich sowieso regelmäßig in Kontakt“, erklärt Landa. Insgesamt ist er im Jugendförderzentrum Mannheim für ca. 250 Kinder und Jugendliche, 13 Mannschaften und 50 Trainer verantwortlich. „Eine gute Menschenkenntnis ist in meinem Beruf deshalb sehr wichtig“.
Landa, der bereits selbst als junger Spieler die Farben des SV Waldhof Mannheim verteidigte, kann sich gut in die Rolle seiner heutigen Schützlinge reinversetzen. Die Bedingungen, die den Jugendspielern gerade durch „Anpfiff ins Leben“ geboten werden, sind nicht vergleichbar mit denen, die er als junger Spieler vorfand. „Deshalb ist es wichtig, dass wir alle den Jugendspielern immer wieder vor Augen zu führen, was für hier Großartiges für sie geleistet wird.“ Um die Disziplin aufrecht zu erhalten, hat Landa einen Disziplinar-Katalog entwickelt: „Es ist wichtig, dass die Jungs lernen, Ordnung zu halten und respektvoll mit Materialien anderer umzugehen“, so der Jugendkoordinator.
Sein bislang größter sportlicher Erfolg im Jugendförderzentrum Mannheim, in dem er seit Juli 2012 die Fäden im Jugendfußball zieht, war ganz klar der Aufstieg der U19 in A-Junioren-Bundesliga. „Das war ein unbeschreibliches Gefühl! Die Meisterschaft entsprach weder unserer Saisonzielsetzung, noch war sie vorhersehbar.“
An einem gewöhnlichen Arbeitstag ist Landa viel mit dem Geschäftshandy verbunden. Neben Trainergesprächen und Spielergesprächen zählen auch Elterngespräche zu seinem täglichen Programm. „Da kann es schon mal vorkommen, dass morgens um halb neun oder abends um 22 Uhr das Handy klingelt“, lacht Landa. Nach den alljährlichen Trainergesprächen am Ende des Jahres steht zu Jahresbeginn die Kaderplanung an. „Wir haben über jeden Spieler einen Steckbrief in unserer Datenbank. In dieser Datenbank speichern wir sämtliche Daten der Spieler wie Trainingsleistung, Trainingsbeteiligung, Fehltage, Benotungen der Spieler, Teilnahme an Veranstaltungen aus den Bereichen Schule, Beruf und Soziales und vieles weiter mehr. Diese Daten können wir natürlich gut in die Kaderplanung und -entwicklung einbeziehen.“
Einen großen Einfluss auf die Arbeit von Simon Landa hat die immer stärker werdende Konkurrenz im Umkreis. Vereine wie die TSG Hoffenheim, der 1.FC Kaiserslautern, der Karlsruher SC. der SV Sandhausen, der FC-Astoria Walldorf, die SpVgg Neckarelz oder auch der SV Darmstadt 98 sorgen für eine zunehmende Qualität in der Region. Deshalb ist es aufgrund fehlender Perspektive schwierig, gerade im älteren Juniorenbereich, gute Talente für den SV Waldhof Mannheim zu gewinnen und in Mannheim zu halten. „Das Konzept von ‚Anpfiff ins Leben‘ eignet sich hervorragend, um die ganz jungen Spieler für den SV Waldhof mit seiner ganzheitlichen Förderung zu gewinnen. Je älter die Spieler dann werden, desto mehr rücken sie dann natürlich in den Fokus umliegender Vereine. Der Waldhof hat immer noch einen große Tradition und einen Namen in der Region und die Spieler bei uns wissen ganz genau, was ihnen hier geboten wird.“