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Anpfiff ins Leben fordert Schulterschluss von Politik und Wirtschaft für eine starke Jugend

Deutschlands Sportvereine stehen unter Druck. Laut dem DOSB verzeichnen sie derzeit so viele Mitgliedschaften wie seit zehn Jahren nicht mehr – mit besonders starken Zuwächsen bei Kindern und Jugendlichen. Doch die stark gestiegene Nachfrage trifft vielerorts auf überlastete Strukturen und fehlende Ressourcen: Es fehlt an Personal, Infrastruktur, finanzieller Planungssicherheit und politischem Rückhalt. „Sportvereine sind an ihrem Limit angekommen. Wenn Politik und Wirtschaft nicht jetzt gemeinsam handeln, wird unsere Jugend den Preis zahlen“, warnt Jörg Albrecht, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Anpfiff ins Leben. Bei einer Diskussion mit Landtagsabgeordneten in Stuttgart macht die Organisation auf die prekäre Lage aufmerksam – und präsentiert konkrete politische Handlungsvorschläge.

 

Erstellt von Denise Burkard

„Sportvereine sind nicht nur Trainingsorte – sie sind Bildungsorte, Entwicklungsstätten und emotionale Heimaten für unsere Kinder“, so Albrecht. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen – psychischer Belastungen bei Jugendlichen, schwindender Ehrenamtsstrukturen und überlasteter Schulen – brauche es jetzt ein „klares politisches Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit des Vereinssports“. Die erstmalige Berufung einer Staatsministerin für Sport und Ehrenamt sei ein wichtiges Signal, müsse nun aber mit gezielten Investitionen, strukturellen Reformen und echter Entlastung untermauert werden.

Im Rahmen des parlamentarischen Frühstücks unter dem Motto „Sportvereine sind am Limit und unsere Jugend zahlt den Preis – Warum Politik und Wirtschaft jetzt gemeinsam handeln müssen“ legt Anpfiff ins Leben vier zentrale Forderungen vor:

  • Sportpolitische Anerkennung stärken: Sportvereine als außerschulische Bildungsakteure institutionell fördern

  • Sportstätten zukunftsfähig machen: gezielte Fördermittel, Umbau zu Bildungsräumen, energetische Sanierungen

  • Sport als Wirtschaftsfaktor begreifen: Berufliche Orientierung in Vereinen institutionalisieren, Investitionen steuerlich erleichtern

  • Ehrenamt entlasten: Bürokratie abbauen, Fördermittelvergabe vereinfachen, flächendeckende Qualifizierung stärken

Die Kernbotschaft: Vereinssport schafft soziale Rendite. Doch oft fehlen heute schon Trainer*innen, Hallenzeiten, moderne Infrastruktur und ausreichend Mittel, um Kindern und Jugendlichen verlässliche Perspektiven zu bieten. Ohne gezielte politische Unterstützung droht der Vereinssport seine zentrale gesellschaftliche Funktion zu verlieren – als Ort für Bildung, Begegnung und persönliche Entwicklung. Das gefährdet nicht nur individuelle Biografien, sondern auch den sozialen Zusammenhalt.

Anpfiff ins Leben zeigt seit über 25 Jahren, wie sportliche, schulische und berufliche Förderung im Sportverein erfolgreich zusammenwirken kann – mit einem vielfach bewährten 360°-Fördermodell. Dieses ganzheitliche Konzept beweist: Vereine können mehr als Sport; Sie können Bildungsorte sein, wenn sie gezielt unterstützt werden. Deshalb appelliert die Organisation an die politischen Verantwortlichen: „Wir brauchen den Schulterschluss von Politik und Sport, damit jungen Menschen Perspektiven eröffnet werden können. Wenn wir in unsere Jugend investieren, investieren wir in den gesellschaftlichen Zusammenhalt von morgen“, so Albrecht.