„Es fühlt sich dennoch nach zwei verlorenen Punkten an“, sagte Jeffrey Amoako. Der LSC-Trainer sah seine Elf, „feldüberlegen und mit den besseren Chancen.“ Damit hatte er Recht, Ludwigshafen zeigte in der Tat die reifere Spielanlage.
Nur damit kann man sich nicht immer etwas kaufen im Fußball. Die Gäste brachten dagegen das auf das Feld, was es benötigt, um sich bei einem Favoriten zu bewähren. Als Schlusslicht angereist glaubten die Eisbachtaler zu jeder Sekunde an ihre Chance und lebten diese Einstellung mit ganz großer Lust. „Unser Gegner war extrem motiviert“, erkannte Amoako richtigerweise an.
Die Gäste feierten jeden gewonnenen Zweikampf wie einen Torerfolg und zogen diese Überzeugung in ihre Fähigkeiten über die kompletten 70 Minuten plus vierminütiger Nachspielzeit durch. Dass sie spielerisch nicht die gleichen Fähigkeiten wie die Ludwigshafener haben, war ihnen durchaus bewusst und deshalb kein Problem. Der Spielverlauf war deshalb wenig überraschend – der LSC hatte über weite Strecken den Ball unter Kontrolle, Eisbachtal, von seinen Fans liebevoll „Eisbären“ gerufen, konterte eiskalt.
Auf diese Weise erzielte die Gäste die beiden Treffer zum 0:1 (17. Spielminute) und zum 1:2 (49.). Jedes Mal, wenn die jungen Gastgeber in Rückstand gerieten, reagierten sie aber eindrucksvoll und glaubten sofort an ihre eigenen Fähigkeiten. Das führte zu einigen Torabschlüssen und zwangsläufig zu den beiden Ausgleichstreffern zum 1:1 (40.) und zum 2:2 (57.). Beide Tore hätten durchaus Kopien voneinander sein können. Jeweils über die linke Seite kombinierten sich die LSC-Kicker durch und fanden im Zentrum stets einen Abnehmer für die flachen Hereingaben.
In der knappen Viertelstunde, die danach noch zu spielen war, hatten die Ludwigshafener zwei, drei gefährliche Abschlüsse, aber nicht die nötige Portion Glück, um den Siegtreffer zu erzielen.
Kurz vor Saisonende, vier Punktspiele stehen noch aus bis zum letzten Spieltag gegen den 1.FC Kaiserslautern, ist es Zeit für ein erstes kleines Fazit. „Wir sind absolut zufrieden mit dem Rundenverlauf“, sagte Amoako und präzisierte, „die Jungs haben sich in der neuen und gleichzeitig höheren Klasse schnell zurechtgefunden und sich sehr gut weiterentwickelt.“
Im Idealfall ist noch Rang acht drin für den LSC. Nach unten ist der zehnte Platz gesichert. Weiter geht´s am kommenden Samstag bei SV Saar 05 Jugend, der sich als Elfter noch längst nicht aller Abstiegssorgen entledigt hat. Von Ludwigshafener Seite könnte ein Erfolg bei Saar sogar direkte Schützenhilfe für den Anpfiff ins Leben Partnerverein FC Speyer 09 bedeuten. Dessen U15 hat den Klassenerhalt jedenfalls noch nicht abgeschrieben und befindet sich vier Spieltage vor Schluss in Schlagdistanz zu den Plätzen über dem Abstiegsstrich.
Die weiteren LSC-Pflichtspiele steigen zuhause gegen den SV Eintracht Trier (10. Mai), beim SV Elversberg (17. Mai) sowie am letzten Spieltag zuhause gegen den 1.FC Kaiserslautern.