Kinder alters- und zeitgemäß fördern und sie mit viel Zuwendung betreuen ist die besondere Aufgabe von Trainerinnen und Trainern im Kinderbereich. Hier geht es um „spielerisches Erlernen“ (Janalik) von Fußball und nicht um klassisches Training, wie in den Leistungsbereichen praktiziert wird. Kinder ticken häufig ganz als anders, als Erwachsene, umso größer ist die Anforderung an eine/n Trainer/in im Kinderbereich: „Jede Übung kann anders laufen, als man sie plant. Es können verschiedene Störgrößen eintreten, da kann es schon ausreichen, wenn ein Flugzeug übers Spielfeld fliegt, das die Kinder in einer Übung plötzlich komplett fesselt“, erklärt Janalik.
Das Wesentliche spielt sich im Kindertraining immer auf drei Ebenen ab: erstens die Sachebene, bei der es um die Inhalte geht, zweitens die Methodenebene, bei der es um die Art des Vermittelns geht, was besonders bei Kindern elementar wichtig ist und drittens die Beziehungsebene, bei der es um Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und die Kommunikationsprozesse zwischen Spieler und Trainer geht. Zudem ist auch eine gute Menschenkenntnis ganz wichtig, denn „nicht jedes Kind, das schweigt, hat eine Übung gleich verstanden. Die guten Trainer können Kinder aufschließen, das funktioniert allerdings nur im Dialog und über eine gute Beziehungs- und Methodenebene“, so Janalik.
„Viele Kinder sind in der heutigen Zeit mit vielfältigen Eindrücken überfordert, deshalb ist jedes Kind anders“, fügt Janalik an. Umso wichtiger ist, dass die individuelle Entwicklung von Kindern an oberster Stelle zu stehen hat und keinesfalls der sportliche Erfolg oder gar der Blick auf die Tabelle. Ebenso wichtig sind auch Rituale, die in ein Training konstant eingebaut werden, das kann schon ein einfacher Sitzkreis zu Beginn eines Trainings sein, „denn Rituale bringen Sicherheit“, so Janalik. In der Tat ist es erwiesen, dass Rituale für Kinder eine große Bedeutung haben und dies weit über den Fußball hinausgeht. Handlungen, die sich immer wieder wiederholen sorgen für Sicherheit, Geborgenheit und das notwendige Zusammengehörigkeitsgefühl. Ein vertrauter Rahmen ist für Kinder deshalb unbedingt erforderlich.
Leonie Keilbach, Trainerin der U 13 Mädchen der TSG 1899 Hoffenheim, hat die Fortbildung sehr gut gefallen: „Die Fortbildung hat mich wirklich positiv überrascht. Ich hab trotz der kurzen Zeit sehr viel mitnehmen können, was zum Beispiel die Methoden des Trainings, das Lehren von Trainingsinhalten und der soziale Umgang mit den Kleinen angeht. Nur wer sich intensiv mit den Themen beschäftigt, kann sich auch verbessern. Das macht letztendlich den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Trainer aus.“ Ebenso Sven Krikora, F-Jugendtrainer bei FC-Astoria Walldorf, nahm an der Fortbildung teil: „Die Fortbildung mit Heinz Janalik war sehr offen und interessant. Sehr gute Beispiele, prägnant und sehr mitreißend.“ Und auch U8-Trainer der SG Heidelberg-Kirchheim, Volker Heinzerling, konnte einiges mitnehmen: „Sehr kurzatmig und sehr inhaltsreich."
Diese Fortbildungsreihe fand am 4. Mai 2016 im „Anpfiff ins Leben“-Jugendförderzentrum Mannheim seinen Abschluss. Für Anpfiff ins Leben e.V. ist es sehr wichtig, die Trainerinnen und Trainer in den Kooperationsvereinen optimale Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten und sie in Trainerfortbildungen regelmäßig Angebote zu ermöglichen, sich hier weiterzuentwickeln und als Trainer zu wachsen. Schon in Kürze startet ein neues Fortbildungsthema, dann heißt es „Angriffstaktiken gegen tief stehende Gegner“.
