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Internationaler Spitzensport in familiärer Atmosphäre - das war der sechste Volksbank Kraichgau Cup

Ohne schnelle Augen hat man verloren. Sitzvolleyball ist eine ungemein temporeiche Sportart, die am vergangenen Wochenende in der Hoffenheimer Sporthalle am Großen Wald auf internationalem Spitzenniveau präsentiert wurde. Zehn nationale und internationale Topteams sowie Breitensportmannschaften spielten über zwei Tage um den sechsten Volksbank Kraichgau Cup von Anpfiff ins Leben und Anpfiff Hoffenheim.

 

Erstellt von Christopher Benz

Als begeisterter Beobachter stand mal wieder Maximilian Böhler am Spielfeldrand. Der Marketingleiter bei der Volksbank Kraichgau gehört seit Jahren zum Stamm der Sitzvolleyfans und hat auch selbst schon mitgespielt beim jährlich stattfindenden Nikolaus-Turnier von Anpfiff ins Leben. Er war bei der Eröffnung am Samstag vor Ort, zur Siegerehrung kam am Sonntag der Hoffenheimer Volksbank Kraichgau-Filialleiter Mirco Chiappani, der den Pokal an die siegreichen Leverkusener überreichte. „Ich bin begeistert von der Sportart und von dem Enthusiasmus der Spielerinnen und Spieler. Ich selbst habe Sitzvolleyball noch nie probiert, aber ich bin mir sicher, dass wir zum Nikolausturnier ein Team stellen werden“, so Chiappani.

Eine besondere Überraschung gab es für Rudi Sonnenbichler. Der Volleyballtrainer ist eine Koryphäe in seiner Sportart und seit vielen Jahren die treibende Kraft im Hoffenheimer Sitzvolleyball. Der nach ihm benannte Award wurde am Sonntag erstmals vergeben und soll von nun an immer an das größte Nachwuchstalent des Turniers gehen. Till Wisenthal von der Rheinland-Pfalz-Auswahl wurde die Ehre zuteil, den ersten Rudi Sonnenbichler Award in Händen zu halten.

„Davon wusste ich nichts“, sagte der 78-Jährige. Gefreut hat es ihn, er betonte aber, „dass ich es viel wichtiger finde junge Menschen zu honorieren, die diesem tollen Sport nacheifern.“

Nach zahlreichen hart umkämpften aber sportlich stets fairen Partien durften sich die Männer des TSV Bayer Leverkusen als Turniersieger feiern lassen. Rein sportlich stachen die erwarteten Favoriten heraus. Neben Leverkusen traf das auf den zweitplatzierten Dresdner SC 1898, den drittplatzierten KSO Celik Bosna Zenica aus Bosnien sowie die Rheinland-Pfalz-Auswahl, die Vierter geworden ist, zu. Der Spielplan war so gestaltet, dass die Favoriten nach der Vorrunde am Samstag ab Sonntagmorgen den Titel unter sich ausspielten.

Die Entwicklung des Sports betrachtet Sonnenbichler grundsätzlich positiv mit einer kleinen Einschränkung. „In der Spitze ist es nicht ganz so ideal, aber in der Breite haben sich die restlichen Mannschaften Stück für Stück verbessert“, so seine Einschätzung zum Status Quo im deutschen Sitzvolleyball.

Direkt hinter den Top Vier reihte sich Anpfiff Hoffenheim ein. „Der fünfte Rang hinter den semiprofessionellen Teams war unser Ziel und das haben wir erreicht“, zeigte sich Sonnenbichler mit dem sportlichen Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden. Er hob hervor, „dass wir den Inklusionscharakter mit unserer Mannschaft vorleben.“

Dies würde er in der heutigen Gesellschaft gerne viel präsenter sehen und spüren. „Der Inklusionsgedanke wird immer nur dann gelebt, wenn Paralympics anstehen, ansonsten interessiert das leider niemanden“, fand Sonnenbichler klare Worte zum Abschluss.

Bereits in zwei Wochen trifft sich die nationale Sitzvolleyball-Elite in Potsdam, wenn am 10. und 11. Mai die Deutschen Meisterschaften stattfinden.

Ergebnisse der Finalrunde des 6. Volksbank Kraichgau Cup:

Erster: TSV Bayer Leverkusen, Zweiter: Dresdner SC 1898, Dritter: KSO Celik Bosna Zenica (Bosnien), Vierter: Rheinland-Pfalz-Auswahl, Fünfter: Anpfiff Hoffenheim, Sechster: Czech Men Nationalteam, Siebter: Leipziger BRS, Achter: Bayer Leverkusen (Frauen), Neunter: SV Esslingen, Zehnter: SK Kometa Praha.

Auszeichnungen:

MVP (Wertvollster Spieler) Männer: Stefan Hänlein (Bayer Leverkusen), MVP Frauen: Pauline Sturm (Leipzig), Fairplay: Anpfiff Hoffenheim, Rudi Sonnenbichler Award: Till Wisenthal (Rheinland-Pfalz-Auswahl).