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Sicherer Umgang mit digitalen Medien – Ein Trainer fürs Smartphone

Instagram, TikTok und YouTube – für viele Kinder und Jugendliche sind soziale Medien längst fester Bestandteil des Alltags. Doch die Risiken, die das Internet birgt, werden oft unterschätzt. Besonders Eltern sind sich der Gefahren nicht immer vollständig bewusst. Elmar Forn, DFB-Stützpunkttrainer und Kriminalhauptkommissar von Beruf, setzt genau hier an. „Es gibt Trainer für fast alles – warum nicht auch fürs Smartphone?“, fragt er sich. Sein Ziel: Kinder und Jugendliche für einen bewussten und sicheren Umgang mit digitalen Medien sensibilisieren. Seit zwölf Jahren hält er Vorträge zu diesem Thema, unter anderem in den Jugendförderzentren von Anpfiff ins Leben.

 

Erstellt von Chiara Flick

Medienkompetenz für junge Fußballer

„Man muss den Jungs klare Regeln an die Hand geben“, betont Elmar. In seinen Seminaren holt er die U14-Spieler mit Beispielen aus ihrer Lebenswelt ab. „Das Thema muss spielerisch aufbereitet werden, darf aber trotzdem die nötige Ernsthaftigkeit nicht verlieren“, erklärt er weiter. 

Dafür nutzt er gezielt den Fußballkontext, stellt Fragen und lässt die Jugendlichen in Gruppen arbeiten. Eine zentrale Aufgabe: Pro- und Kontralisten zum Smartphone erstellen. So möchte er ihnen bewusst machen, wofür das Handy eigentlich gedacht ist – und wofür nicht. Gerade Themen wie Mobbing seien es, die in dem Alter der Jungs besonders häufig aufkommen. Kurze, einprägsame Videos unterstützen diesen Lernprozess. Eine Botschaft steht dabei besonders im Fokus: „Mach dein Handy nicht zur Waffe.“ 

Generative KI – Realität oder Täuschung?

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Coachings ist das Thema künstliche Intelligenz. Noch vor einem Jahr spielte sie kaum eine Rolle, doch inzwischen erschweren verbesserte Modelle und intransparente Algorithmen die Unterscheidung zwischen Realität und Manipulation.

Elmar zeigt den Jugendlichen aktuelle Trend-Videos von TikTok & Co. Ihre Aufgabe: Erkennen, ob der gezeigte Inhalt echt oder KI-generiert ist. Die Ergebnisse sind dabei eindeutig – vielen fällt die Unterscheidung schwer. „Deshalb ist es wichtig, diese Impulse zu setzen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen“, fasst er die Übung zusammen. Zudem greift er virale Challenges auf, die zum Mitmachen animieren sollen, und warnt eindringlich: „Nicht alles mitmachen.“ – so die Devise.

Ein Realitätscheck für Eltern

Nach dem Workshop mit den Jugendlichen sind auch die Eltern eingeladen. Denn: Medienkompetenz muss auf beiden Seiten gestärkt werden – bei Kindern und Erwachsenen. „Viele Eltern wissen gar nicht genau, was ihre Kinder im Netz konsumieren“, erklärt Elmar in einer kurzen Pause zwischen seinen Vorträgen.

Zum Einstieg stellt er einen spannenden Vergleich auf, der sichtbar zum Nachdenken anregt: Beim Autofahren gibt es Theoriestunden, eine praktische Prüfung und eine Begleitphase – erst dann darf man allein ans Steuer. „Warum gibt es so etwas nicht auch fürs Smartphone?“, fragt er die anwesenden Eltern.

Der Elternabend dient als Realitätscheck, bei dem konkrete Tipps vermittelt werden, um den Medienkonsum der Kinder bewusster zu steuern. Elmar stellt verschiedene App-Alternativen vor, die dabei helfen können, digitale Inhalte zu regulieren. Sein Ansatz: Medienkompetenz als gemeinsame Verantwortung von Eltern und Kindern.

Ein wichtiges Thema, das es zu unterstützen lohnt

Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern über die Risiken aufzuklären, die Smartphones, Social Media und Co. bergen, findet auch Fabian Gundlach essentiell. Der Geschäftsführer von ergosoft unterstützt die Internetprävention, die als Teil der 360°-Bildungsreihe in allen Anpfiff ins Leben-Jugendförderzentren stattfindet, damit Kinder und Jugendliche im sicheren Umgang mit digitalen Medien geschult werden. „Das Projekt zur Internetprävention von Jugendlichen liegt uns besonders am Herzen, weil wir als Softwareunternehmen, das sich auf die Unterstützung von Psychotherapeuten spezialisiert hat, die Bedeutung der psychischen Gesundheit und Sicherheit im digitalen Raum erkennen. Jugendliche sind besonders anfällig für die Risiken und Gefahren des Internets, und es ist als Gesellschaft unsere Verantwortung, sie zu schützen. Durch die Unterstützung dieses Projekts tragen wir dazu bei, Jugendliche zu informieren, zu schulen und zu befähigen, sich sicher und verantwortungsbewusst im digitalen Raum zu bewegen,“ so Gundlach