„Am schönsten ist, dass man so viel selber machen kann“, sagt Samuel. Er mag es nicht so gerne, wenn viel erklärt wird. Auch seinen Teamkollegen gefällt es, nicht nur etwas über Klimaeffekte zu hören, sondern es in Experimenten selbst herauszufinden. Ein bisschen Theorie gibt es beim Klimazirkel, zu dem „Anpfiff ins Leben“ im Rahmen der 360°-Bildungsreihe alle U13 Mannschaften der Partnervereine eingeladen hat, aber trotzdem vorneweg.
So fragen die beiden Workshop-Leiterinnen, warum wohl der Präsident der Malediven mal mit Sauerstoffflasche und Neoprenanzug unter Wasser an einem Schreibtisch ein Dokument unterzeichnet hat. Das Foto ist schon 15 Jahre alt, aber die Jungs haben schnell den richtigen Riecher, dass es damit zu tun hat, dass Teile der Erde in Zukunft überflutet werden könnten. Tatsächlich hatte der damalige Präsident der Malediven gemeinsam mit seinem Kabinett 2009 eine Unterwassersitzung abgehalten und dabei die Welt dazu aufgerufen, den CO²-Ausstoß zu reduzieren.
CO² ist mitverantwortlich für den Treibhauseffekt
Wie CO² die Temperatur beeinflusst können die Nachwuchs-Fußballer selbst ausprobieren: In zwei Glasbehältern ist zunächst nur Luft. In den einen leiten sie CO² ein und schalten einen Baustrahler ein, der beide Behälter erwärmt. Dann beobachten sie, wie sich die Temperaturen entwickeln. In dem Behälter, der nur Luft enthält, messen Janne und Yahya einen Anstieg von 22,8 Grad auf 25,6 Grad. Bei der mit CO² versetzten Luft ist der Anstieg dagegen deutlich höher – hier klettert die Temperatur von 22,9 Grad auf 29,1 Grad. CO², da ist sich die Wissenschaft weitgehend einig, ist eines der Gase, die für den Treibhauseffekt verantwortlich sind und damit für die Erderwärmung.
Für Janne und Yahya ist es keine Überraschung, dass die Temperatur in der mit CO² vermischten Luft stärker ansteigt. Über den Klimawandel wissen die Jungs der U13 schon viel. Und auch den Unterschied zwischen Wetter und Klima kennen sie alle und liefern die Erklärung: Wetter ist ein kurzer Zeitraum, Klima dagegen meint das Wetter in einem bestimmten Gebiet in einem längeren Zeitraum. Klimawissenschaftler nehmen dafür oft 30 Jahre zum Vergleich, ergänzt Julia Wehrmaker von der Klimaarena.
Fußballer wissen, welchen Unterschied die Trikotfarbe macht
Weiter geht’s mit dem nächsten Versuch. Als Torwart kennt Samuel den Albedo-Effekt und weiß, dass verschiedene Oberflächen sich verschieden stark erhitzen, wenn Licht darauf fällt. Je nach Farbe wird das Licht reflektiert oder absorbiert. „Deswegen haben wir auch keine schwarzen Trikots“, sagt er. Denn schwarz absorbiert Licht und erwärmt sich daher. Weiß dagegen reflektiert das Licht, deswegen wird es einem in einem weißen Trikot nicht so warm. Den Effekt kennt auch sein Kumpel Yasin, „aber ein paar andere Sachen haben mich überrascht. Ich finde es auf jeden Fall cool hier zu sein“. Auch Hannes und Noa machen die verschiedenen Experimente Spaß. „Das war auch alles selbsterklärend, man musste niemand fragen“, sagt Noa.
Porsche Zentrum Mannheim unterstützt Besuch in der Klimaarena
„Mit unserer Unterstützung des Projekts in der Klimaarena möchten wir ein Bewusstsein für den Klimawandel schaffen und zeigen, dass jeder – ob jung oder alt – durch kleine, konkrete Maßnahmen einen Beitrag zur CO²-Reduktion leisten kann,“ so Fabian Dierschke, Leiter Marketing des Porsche Zentrums Mannheim. Da sind die Jungs der U13 schon dabei: Samuel beispielsweise fliegt nicht und hat sich für eine Fahrgemeinschaft zum Training stark gemacht. Und Leo ist seit einem halben Jahr Vegetarier.