Um Punkt 14 Uhr war die Zeit der Anspannung und Aufregung endlich vorbei. „Vorhang auf“, hieß es in der Sporthalle am Großen Wald. In den Stuhlreihen hatten es sich die Eltern und Großeltern der kleinen Zirkusartistinnen und Zirkusartisten gemütlich und ihre Handykameras einsatzbereit gemacht, um die großen Momente ihrer Kleinen festhalten zu können.
Bis zu diesem Moment haben die 35 Kinder über vier Tage lang intensiv geprobt. „Von 9 bis 15.30 Uhr haben wir uns jeden Tag getroffen“, sagte Dorothea Müller, Gesamtkoordinatorin im Hoffenheimer Anpfiff ins Leben-Pavillon, „und heute Morgen fand die Generalprobe vor den Hoffenheimer Kindergartenkindern statt.“
Geleitet wurde der „Zirkus4all“, an dem auch Kinder mit Behinderung aktiv teilnahmen, vom Zirkus Paletti aus Mannheim. Tilo Bender brachte den Sieben- bis Zehnjährigen zahlreiche Kunststücke bei, die zu viel Applaus und dem ein oder anderen „Oho“ im Zuschauerraum führten. Mit rund 100 Besuchern stimmte der Rahmen obendrein – eine Atmosphäre bei Gänsehautgarantie.
Auf der Bühne zeigten die Kids ein vielfältiges Programm, das von schwebenden Trapezkünstlern, über tanzende Säcke und Gleichgewichtskünstlerinnen auf großen Gymnastikbällen bis hin zu den springenden Akrobaten auf dem Trampolin reichte. Untermalt wurden die Laune machenden Vorstellungen von peppiger Musik. Manch ein Mädchen oder Junge sprang dabei vermutlich sogar höher, als es sich die eigenen Eltern getraut hätten. Zwischen den einzelnen Acts übernahmen die Kinder untereinander die Anmoderation für die jeweils folgende künstlerische Darbietung. Tilo Bender erläuterte den Gästen nach den stehenden Ovationen für die kleinen Stars, dass selbige sehr fleißig gewesen sind: „Unsere Proben waren ganz sicher kein Zuckerschlecken, die Kinder haben hart gearbeitet und dabei viel gelernt.“
Um diesen großen finanziellen Aufwand stemmen zu können, benötigt es wohlwollende Unterstützung, die wie schon häufiger bei vergangenen Anpfiff-Veranstaltungen, die Wahler & Co. GmbH aus Mannheim lieferte „Bei Anpfiff ins Leben sehen wir, wie wichtig es ist, jungen Menschen Räume für Kreativität und Gemeinschaft zu bieten – das unterstützen wir gerne.“ Dafür dankt Dorothea Müller herzlich und freut sich zum Abschluss über eine, „sehr anstrengende, aber auch sehr besondere Woche mit einer ganz tollen Vorführung.“
Als Gast weilte der neue Anpfiff-Vorsitzende Jörg Albrecht vor Ort. „Das war ein sehr schönes Erlebnis mit einem wichtigen inklusiven Grundgedanken“, sagte er und hob den generationenübergreifenden Charakter hervor: „Ich habe nicht nur Eltern, sondern auch Omas und Opas entdeckt, die gemeinsam ihren Enkelkindern begeistert zugesehen haben. Alleine deshalb war es schon eine gelungene Veranstaltung.“
Zum Abschluss packten die Eltern und Großeltern kräftig mit an und halfen dem Team um Dorothea Müller und Tilo Bender beim Abbau der Bühne und Stuhlreihen. „So können Ferien immer zu Ende gehen“, sagte ein Mädchen, bevor sie sich von ihren Zirkuskollegen verabschiedete.