Ein Umbau, der Freude macht
Der Blick in den Athletikraum verrät, hier wurde kräftig investiert: „Etwa 50 Quadratmeter mehr Platz haben wir jetzt – das ist ein spürbarer Unterschied“, stellt mit Nadine Gayer, Athletiktrainerin der U14, eine der Begleiterinnen des Umbauprozesses fest. Die eigentlichen Nutznießer sind allerdings die Teams der U12 und U13, die im Grundlagenzentrum in Zuzenhausen Teil der 360°-Anpfiff-Förderung sind. Gerade im Vergleich zu den vorherigen Arbeitsbedingungen ist auch Hans Schobes, Facility Manager von Anpfiff, überzeugt: „Die Trainingsarbeit wird durch den Umbau erheblich verbessert werden.“ Aber nicht nur die sportlichen Rahmenbedingungen wurden aufgewertet, auch der neue kleine Aufenthaltsbereich kann sich sehen lassen. Für alle, die vor dem Athletikraum verweilen wollen, stehen Sofas und ein Tischkicker bereit. Das ist auch nötig, oft kommen die Kinder eine Stunde vor dem tatsächlichen Trainingsbeginn. Mit Physiotherapie, den Athletikübungen und der schulischen Nachbetreuung verbringen die jungen Leistungssportler ohnehin einige Zeit in ihrem Zentrum. Diese soll ihnen so angenehm wie möglich gestaltet werden. Wer einen Rundgang durch das Grundlagenzentrum macht, dem fällt gewiss ein äußerst ansehnliches Jugendförderzentrum auf.
Im Trainingsbetrieb spielt der Sport die Hauptrolle. Die Idee, den Athletikraum zu erweitern und so auf die gestiegenen Bedürfnisse im Jugendfußball zu reagieren, kam von den Trainern selbst. Das übergeordnete Ziel beim Athletiktraining in diesem Altersbereich ist eine allgemeine sportmotorische Ausbildung der Jugendfußballer. Diese wird unter den verbesserten Rahmenbedingungen noch breiter gestaltet sein und reicht von Turnen über Fußballtennis bis hin zu Parcours und der klassischen Gymnastik. Neben der hellen und großzügigen Räumlichkeit stehen den Jungs auch verschiedener Geräte aus dem Fitnessbereich zur Verfügung. Sogar die Deckenlichter sind den Anforderungen des Spielbetriebs angepasst. „Jetzt können die Jungs problemlos mit dem Ball an die Decke schießen, ohne dass die Lampen zerspringen“, merkt Schobes lachend an. Ebenfalls neu gestaltet ist der Physioraum. Er verfügt über einen hervorragenden Blick auf den Trainingsplatz draußen und die Athletikhalle drinnen. „Damit hat der Physio wirklich alle und alles im Blick", bemerken Schobes und Gayer süffisant an. Für die Physios hat sich tatsächlich Einiges getan: Sie können nun endlich auch auf einen Wasseranschluss mit Kalt- und Warmwasseroption zurückgreifen, etwas, das vorher nicht verfügbar war. Zusammen mit dem Sichtschutz ist der Raum also sinnvoll umgebaut worden.
Ein leuchtendes Beispiel
Dass dies alles nicht selbstverständlich ist, weiß Schobes auch durch seine Tätigkeit als Mannschaftsbetreuer der U19. In dieser Rolle hat er schon viele Nachwuchsleistungszentren gesehen und sagt daher voller Überzeugung: „Wenn man bedenkt, dass andere Profiteams teilweise acht Mannschaften in einer Athletikhalle unterbringen müssen, sind solche Verhältnisse ein großes Privileg.“ Durch die 50 Quadratmeter extra gelingt es nun sogar, beide Teams gleichzeitig im Raum rennen und schwitzen zu lassen. Das war zuvor nicht möglich. Während Schobes und Gayer die kleinen Tennisnetze in die Mitte der Halle ziehen, kann sich der Betrachter gut vorstellen, wie gleich zwei Mannschaften dort Fußballtennis spielen oder auf den zahlreichen Matten Dehnübungen machen. Wer die Spinningräder nutzt, hat den Ausblick auf den Fußballplatz draußen. Der TSG-Jugend ist hier also einiges geboten. Und da die Abstimmung zwischen den Zentren funktioniere, erwägt die Hoffenheimer Athletiktrainerin, auch mit verletzten -Spielern aus ihrer U14 im neuen Zuzenhausener Athletikraum Aufbautraining zu machen. So könnten auch die jahrgangsälteren TSG-Jugendspieler aus der Akademie Arena profitieren.
Bevor der Raum so in seiner vollen Größe strahlen konnte, war ein dreimonatiger Umbau notwendig. Obwohl der Modernisierungsbedarf nach 17 Jahren unbestritten war, die Entscheidung für den Umbau erfolgte nicht ohne kritische Beurteilung. „Uns war wichtig, ein wohlüberlegtes, nachhaltig ausgerichtetes Konzept vorzulegen“, ergänzt Schobes. Dieser nahm als Facility Manager eine Hauptverantwortung in der Planung und Durchführung des Projekts ein – und das ganz ohne Architekt. Durch seinen Einsatz konnte sogar die Zwischenwand gerettet werden, die nun einige Meter nach hinten versetzt genau die zusätzlichen Quadratmeter eröffnet hat. So hat der Umbau mehr Zeit, dafür aber deutlich weniger Geld in Anspruch genommen. Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender von Anpfiff, hält diese Umbaumaßnahmen für eine Investition, die jeden einzelnen Euro wert war. Der Ausbau der Infrastruktur rund um die Anpfiff ins Leben-Jugendförderzentren spielt eben eine wichtige Rolle in der sportlichen Entwicklung der Anpfiff-Schützlinge.
Die Umbaumaßnahmen selbst verliefen völlig reibungslos. Auch von baulichen Verzögerungen ist man verschont geblieben. Insofern ist auch dieses Projekt ein leuchtendes Beispiel für die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Anpfiff und der TSG Hoffenheim. Auch Athletiktrainerin Gayer stellt höchst zufrieden fest: „Gleich zu Planungsbeginn konnten alle ihre Anregungen offen und konstruktiv einbringen. So war der Prozess immer transparent und wir blieben natürlich in ständigem Austausch mit den unterschiedlichen Stellen“. Das Ergebnis jetzt erfreut alle und erforderte wohl trotz der kurzen Bauzeit etwas Geduld, wie Schobes und Gayer scherzhaft erzählen: „Immer wieder hieß es von Seiten der Kids: Wann können wir endlich rein?“. Diese Frage gehört jetzt glücklicherweise der Vergangenheit an. Der Zukunft zugewandt dagegen ist der Athletikraum. Dieser wird auch den nachfolgenden Generationen im Anpfiff-Grundlagenzentrum optimale Trainingsvoraussetzungen bieten.