Kleine Forscherfreunde ganz groß

Erstellt von Martin Dudenhöffer 24.06.2019

Programmieren und Lego. Den Kindern wurde etwas geboten.

And the winner is...Die Mädchen waren am schnellsten.

Nach dem Tüfteln ging's ans Kicken. Das können die SGK-Jugendspieler ebenfalls gut.

Interesse an Wissenschaft und Technik kann man gar nicht früh genug haben. Viele Kinder haben schon in jungen Jahren ein Talent für’s Tüfteln, sind neugierig und bauen zum Beispiel mit Lego beeindruckende Figuren. Doch selbst wer noch nicht als Einstein von morgen taugen sollte, hat am spielerischen Umgang mit Technik und Programmieren seinen Spaß. Das beweisen die Forscherfreunde, ein Projekt mit Jugendspielern des Anpfiff ins Leben-Standort in Heidelberg-Kirchheim.

Mit Philipp Schmidt, Jugendkoordinator Schule/Beruf/Soziales, hat das Jugendförderzentrum Heidelberg einen Lego-Experten. Schmidt baut selbst seit Kindesbeinen an anspruchsvollste Figuren mit Legosteinen und hat es dabei schon zu RTL ins Fernsehen geschafft. Das war bei den 14 kleinen Forschern des Feriencamps „Forscherfreunde“ ein wenig anders. Ziel des Projekts war eher, junge Menschen für Technik, Wissenschaft und Programmieren begeistern. Da der volle Name des Projekts noch „Kick & Code“ im Namen trägt, war auch das Nachmittagsprogramm klar: Fußball spielen. Für die Jugendspieler der SG Heidelberg-Kirchheim ein weiteres Highlight während den Pfingstferien. „Als wir es letztes Jahr erstmalig anboten, kam es schon gut an. Dieses Jahr war das nicht anders, das freut mich natürlich auch persönlich als Lego-Fan“, so das frohe Fazit des Jugendkoordinators. Was 2018 etwas zufällig zustande kam, war dieses Jahr schon eine fest eingeplante, etablierte Veranstaltung.

Mit Sven Leitner, dem Gründer der „Forscherfreunde“, einem Verein aus Leimen, sollte das Projekt auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg werden. Damals suchten sowohl die Forscherfreunde als auch Anpfiff ins Leben Partner für den Bereich spielerische Wissensvermittlung. Und über Schmidts Leidenschaft Lego war die Brücke zu Leitners Forscherfreunden schnell geschlagen - zur Freude der Kirchheimer Jugendspielern. Die durften vier Tage lang mit Lego bauen, Befehle am PC ausführen und gemeinsam überlegen, wie die Aufgaben am besten gelöst werden können. Neben Erfindergeist und logischem Denken war vor allem Kooperationsfähigkeit gefragt. So konnten viele verschiedene soziale Kompetenzen mit dem wissenschaftlichen Grundverständnis verknüpft werden.

Logik schnell erkannt

Mit 14 Teilnehmern zwischen 8 und 13 Jahren, darunter drei Mädchen aus dem Fußballbereich der SGK, war das Feriencamp gut besucht. Damit der Sprung in das Programmieren nicht ganz so groß ist, ging es bei „Kick & Code“ am Laptop, dem Tablet und dem Smartphone via „Drag und Drop“ über bereits programmierte Befehle. Wer einen Satz in der IT-Sprache richtig zusammengebaut hatte, durfte sich über Bewegungen der Legofiguren freuen. „Kinder sind wissbegierig und lernfähig, deshalb hat dieses Projekt so hervorragend geklappt. Die Logik ist schnell raus und durch die pädagogisch wertvolle Begleitung konnten die Kids alles gut umsetzen“, freut sich Philipp Schmidt. Ganze drei Stunden wurden mithilfe der Computer verschiedentliche Lego-Modelle in Bewegung versetzt.

Und ganz entgegen dem Klischee, dass die MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) Jungs vorbehalten ist, waren die Mädchen am schnellsten. Auch das ist eine schöne Erkenntnis. Ob unter den 14 Tüftlern in Zukunft ein Programmierer werden wird, steht noch in den Sternen. Erste Eindrücke und eine kleine Berufsorientierung hat es durch die Forscherfreunde-Aktion bereits gegeben. Wer also beim anschließenden Kicken mit SGK-Coach Robin Gund auf dem Platz verloren haben sollte, könnte noch immer eine Wissenschaftskarriere in Erwägung ziehen. Erste Schritte sind durch das diesjährige Kick & Code-Camp gemacht.