Schulische Betreuung in Zeiten der Krise

Erstellt von Terence Träber 25.03.2020

Unsere Laufbahnbegleiter sind auch im Home Office immer für Spieler, Eltern und Lehrkräfte da

Die TSG-Akademie genießt deutschlandweit hohes Ansehen. Das liegt nicht allein an der sportlichen Ausbildung, sondern auch an der professionellen schulischen Betreuung durch Anpfiff ins Leben. In diesen Tagen wird das dreiköpfige Anpfiff-Team – wie alle anderen Bereiche auch – mit neuen Herausforderungen konfrontiert, zumal es mit großen Schritten in Richtung Abschlussprüfungen geht.

Die Anpfiff ins Leben-Mitarbeiter Marcel Metz, Katharina Plein und Jule Schneider sind als Laufbahnbegleiter für Schule, Beruf und Studium für die schulische Koordination in den drei Zentren der TSG-Akademie verantwortlich. Nachhilfeunterricht, Prüfungsvorbereitung, regelmäßiger Kontakt mit Lehrern und Schulleitern – das alles fällt in ihren Aufgabenbereich. Seit über einer Woche sind die Schulen in Baden-Württemberg nun geschlossen und der Trainingsbetrieb eingestellt. Persönliche Kontakte sind nicht mehr möglich, doch der Schul-Alltag muss so gut es geht aufrechterhalten werden.

„Wir haben in enger Abstimmung mit den Schulen und in Anlehnung an die Lernpläne individuelle Programme für die Spieler erstellt“, berichtet Marcel Metz, der mit seinen Kolleginnen von zu Hause arbeitet und in täglichem Telefonkontakt steht. 17 TSG-Talente absolvieren in diesem Schuljahr ihre Abschlussprüfungen, drei von ihnen machen das Fachabitur. Das Prozedere ist identisch mit dem, das für alle Schüler in Deutschland derzeit gilt: Lern- und Übungsmaterial wird über elektronische Medien verschickt, bearbeitet, zurückgeschickt und besprochen.

Das Anpfiff ins Leben-Trio kümmert sich dabei um eine noch intensivere Betreuung der Spieler. Die rund 25 angestellten Lehrer des Fördervereins schließen sich mit den Spielern via Skype, WhatsApp-Video oder Facetime kurz, um den „normalen“ (Nachhilfe-)Unterricht bestmöglich zu simulieren. „Wir haben die erste Woche mit Planungen verbracht und starten jetzt mit dem Nachhilfebetrieb, was in dieser Form für alle Beteiligten eine neue Erfahrung ist“, sagt Metz. Die Terminfindung, wann welcher Lehrer für welchen Spieler Zeit hat, sei eine erste hohe Hürde gewesen, aber nach und nach spiele sich nun alles ein.

Eigeninitiative mehr denn je gefordert

„Ein großer Vorteil ist es natürlich, dass die heutige Schülergeneration sehr medien- und technikaffin ist und dass es diesbezüglich keine Eingewöhnungsprobleme gibt“, sagt Metz. Das treffe dann schon eher die älteren Lehrkräfte, aber auch die haben sich den Gegebenheiten bestens angepasst. „Es ist für alle eine große Herausforderung, eine gewisse Akzeptanz für die neue Situation und eine Zuverlässigkeit in die Abläufe reinzubekommen, aber wir sind sehr optimistisch, dass das klappt“, so Metz. Denn wie für alle anderen Schüler und wie in Bezug auf das (individuelle) Training gilt auch und erst recht für die Akademie-Jungs: Es sind keine Ferien! „Wir bauen auf die Seriosität der Spieler und die Unterstützung durch die Eltern, bleiben aber natürlich in ständiger Abstimmung mit den Jungs sowie mit den Lehrern und Schulen.“ Die eigentlich für April vorgesehenen schriftlichen Prüfungen starten in Baden-Württemberg nun (voraussichtlich) ab dem 18. Mai, die mündlichen sind in den Juli verschoben worden.

Klar ist aber auch: Das Druckmittel „Ausschluss aus dem Training“ für die Lernmuffel entfällt im Moment. „Uns ist bewusst, dass gerade jetzt die Eigeninitiative und intrinsische Motivation der Jungs mehr denn je gefordert wird, was bestimmt nicht einfach für sie ist“, sagt Metz. „Aber wir sind zuversichtlich, dass sie mitziehen. Schließlich sind sie es, die die Quittung kriegen, wenn die Schule weitergeht bzw. die Prüfungen anstehen.“

Das Wichtigste zum Schluss: Den Spielern, Lehrern und dem Anpfiff-Team geht es gesundheitlich gut. Pech hatte Jule Schneider, dass Sri Lanka die Einreisebeschränkungen just in dem Moment verschärfte, als sie mit dem Flugzeug dort gelandet war. „Wir hatten die Wahl, zwei Wochen in Quarantäne zu verbringen – oder den Urlaub abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren“, sagt die Laufbahnbegleiterin, die sich für Letzteres entschied. Nach einer „netten, kleinen Weltreise“ über insgesamt 55 Stunden inklusive Festsitzen in Sri Lanka, Rückflug über die Malediven und Dubai nach München ist Jule Schneider seit einer Woche wieder im Dienst – und kann ihre Kollegen im Home Office bei ihren neuen Herausforderungen unterstützen.