Jungprofis aus „Anpfiff ins Leben“-Förderung bei Olympia

Erstellt von TSG 1899 Hoffenheim/Katharina C. Müller 17.08.2016

TSG-Profi Niklas Süle in Aktion.

Grischa Prömel (links) verbindet seine sportliche Laufbahn mit einem Hochschulstudium an der Universität Heidelberg - hier mit seinen Studien- und Fußballkollegen Alexander Rossipal und Jesse Weippert. In Sachen Studium hat er sich von „Anpfiff ins Leben“-Mitarbeiterin Sina Schiele im NLZ beraten lassen und mit ihr den passenden Studiengang gefunden.

2014 freuten sich Sina Schiele und Jeremy Toljan über das bestandene Fachabitur.

TSG-Profi Jeremy Toljan zeigt sehr gute sportliche Leistungen.

Niklas Süle und Benedikt Gimber besprachen 2014 mit Schülern das Buch „Die Brüder Boateng“.

Davie Selke stand 2012 für ein Fotoshooting bei Anpfiff ins Leben e.V. vor der Kamera - und schlüpfte spontan ins Eishockey-Outfit.

Vier Jungprofis aus der Schmiede von Anpfiff ins Leben e.V. und der TSG 1899 Hoffenheim sind derzeit bei Olympia erfolgreich: Niklas Süle, Jeremy Toljan, Davie Selke und Grischa Prömel. Toljan, Süle und Selke stehen in der Startelf. Für Dietmar Hopp, Mäzen und Gründer von „Anpfiff ins Leben“, geht damit ein Traum in Erfüllung.

Freude pur herrscht bei der deutschen Olympia-Mannschaft nach dem souveränen 4:0-Erfolg gegen Portugal im Nationalstadion von Brasilia. Nun kann die DFB-Auswahl eine Medaille ins Visier nehmen. Um Geschichte zu schreiben, fehlt nur noch ein Sieg gegen Nigeria in Sao Paulo (Mittwoch, 21 Uhr MESZ). „Wir wollen jetzt unbedingt ins Endspiel, am besten gegen Brasilien im Maracana. Das wäre ein Traum“, sagt Abwehrchef Niklas Süle nach dem 4:0 (1:0) gegen Portugal im Viertelfinale. Noch nie hat das DFB-Team der Männer ein olympisches Endspiel erreicht.

Fast aus einem Fußball-Jahrgang stammt das Quartett der Profis, das bei Olympia um Gold, Silber und Bronze kämpft und in Hoffenheim für den großen Fußball geschult wurde. Innerhalb von 13 Monaten sind Toljan (22 Jahre/8.8.1994), Prömel (21/9.1.1995), Selke (21/20.1.1995) und Süle (20/3.9.1995) geboren worden.

Die TSG-Profis Süle und Toljan sind Säulen in der Abwehr. Zwei weitere Spieler vergrößern die Hoffenheimer Fraktion bei Olympia – obwohl sie inzwischen bei anderen Klubs unter Vertrag stehen. „Wir kennen uns alle von früher, verstehen uns gut", sagt Jeremy Toljan und bezieht sich dabei auf Davie Selke und Grischa Prömel. „Das hat dazu beigetragen, dass der Olympia-Kader in Rekordzeit zusammengewachsen ist“, pflichtet ihm Niklas Süle bei.

Schulisch auf Kurs dank „Anpfiff ins Leben“ und achtzehn99 AKADEMIE

Denn auch der inzwischen für RB Leipzig stürmende Selke ist vier Jahre im Kraichgau ausgebildet worden. Und der vor einem Jahr zum Karlsruher SC gewechselte defensive Mittelfeldspieler Prömel ist ebenfalls drei Jahre durch die TSG-Trainer im Nachwuchsleistungszentrum geformt worden. „Es ist schön, ein Teil dieses Olympiateams zu sein. Das ist ein tolles Erlebnis für mich“, sagt Prömel nach seiner zweiten Einwechslung im Olympia-Turnier beim 4:0 gegen die Portugiesen.

Dass ihre fußballerische Laufbahn ganz entscheidend von der achtzehn99 AKADEMIE geprägt wurde, bestätigen Selke und Prömel übereinstimmend. Wie Toljan und Süle, die ihre schulische Laufbahn sehr erfolgreich durch den TSG-Partner „Anpfiff ins Leben“ abschlossen, haben auch sie von der dualen Ausbildung profitiert.

Dietmar Hopp zum Nachwuchs bei Olympia

„Dass vier Spieler der Olympiamannschaft, die nun in Rio im Halbfinale steht, in Hoffenheim ausgebildet wurden, erfüllt uns mit großem Stolz“, freut sich Dietmar Hopp. „Dies dokumentiert unsere exzellente Jugendarbeit nun auch auf internationaler Ebene, nachdem schon acht Spieler unseres Bundesliga-Kaders aus der eigenen Jugend stammen.“ Hoffenheim für Deutschland, dass es soweit kommen würde, hat Dietmar Hopp vor vielen Jahren allenfalls gehofft. „Als wir 2001 mit der Gründung von ,Anpfiff ins Leben‘ unsere Jugendarbeit massiv intensiviert haben, war der heute erreichte Stand der Traum, den wir mit aller Energie verfolgt haben“, erklärt der Hauptgesellschafter der TSG. „Es hat 15 Jahre gedauert, dieses Traumziel zu erreichen. Dass wir nun da sind, wo wir stehen, macht uns ausgesprochen stolz. Es ist Ansporn, in dieser Richtung weiterzumachen.“

Hansi Flick, der in seiner Eigenschaft als Sportdirektor der Olympia-Gesamtverantwortliche des DFB in Brasilien ist, bestätigt die Bedeutung der Hoffenheimer Nachwuchsarbeit für den deutschen Fußball. „Wir brauchen Vereine, die sich so engagiert und hochklassig wie die TSG der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zuwenden“, erklärt der Bammentaler, der von 2001 an als TSG-Trainer für mehrere Jahre das heute bestehende Nachwuchsleistungszentrum in seinen Strukturen mitprägte.

„Wir sind unter den letzten vier Teams, das hätte uns so keiner zugetraut“, sagt Flick. Er und Trainer Horst Hrubesch schätzen die große Kooperationsbereitschaft der TSG Hoffenheim sehr: Als der DFB in die Verhandlungen mit den Klubs um die Abstellungen für den Olympia-Kader ging, sträubten sich einige Vereine Spieler abzustellen. Nun stellt Hoffenheim wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig je zwei Spieler in der Stammelf, dabei waren Süle und Toljan auf ihren Positionen als fixe Größen gesetzt. Gewinnt das Team am Mittwoch gegen Nigeria, spielt es am Samstag in Rio um Gold. Bei einer Niederlage führt es die Vier nach Belo Horizonte zum Spiel um Bronze. Doch daran denkt keiner: Go for Gold.