Trainer-Fortbildung: Es geht immer noch ein bisschen besser

Erstellt von Christopher Benz 23.04.2018

17 interessierte Trainerinnen und Trainer aus Walldorf, Reilingen und St. Leon-Rot nahmen teil.

Referent Rafael Wieczorek ist Coerver-Director für Deutschland und Österreich.

Für die Walldorfer U14-Mannschaft war das Coerver Coaching eine Abwechslung vom Trainingsalltag.

Eines haben alle Fußballtrainer gemeinsam – sie beschäftigen sich ständig damit, wie sie ihre Spieler und Mannschaften besser machen können. Im modernen Fußball muss man dazu die immer enger werdenden Räume und die so verkürzte Reaktionszeit miteinbeziehen. Um Trainer-Fähigkeiten dahingehend nachhaltig zu verbessern, bietet Anpfiff ins Leben e.V. seit einigen Jahren Coerver Coaching an.

Am Freitag, den 20. April 2018, begrüßte Rafael Wieczorek (Coerver-Director für Deutschland und Österreich) 17 interessierte Trainerinnen und Trainer aus Walldorf, Reilingen und St. Leon-Rot im „Anpfiff ins Leben“-Jugendförderzentrum Walldorf. Zuerst erläuterte Wieczorek in einem kurzweiligen Theorieteil, weshalb die Coerver-Methode auf die offensive Art und Weise Fußball zu spielen, ausgelegt ist: „Kinder fangen schließlich mit dem Fußballspielen an, weil sie Tore schießen wollen.“

Bei knapp 30 Grad suchten die teilnehmenden Trainer zu Beginn des Praxisteils den erholsamen Schatten auf dem Walldorfer Kunstrasenplatz. Auf dem Platz fungierte die U14-Mannschaft von Marcus Helfenstein freundlicherweise als Sparrings-Elf, um die intensiven und daher kräftezehrenden Übungen von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Viele Richtungsänderungen, der so wichtige und meist entscheidende erste Kontakt sind wichtige Bausteine bei der Entwicklung eines taktisch beschlagenen Kickers. Der Walldorfer Nachwuchs hatte sichtlich Spaß an den kreativen Übungen, die allesamt mit Ball absolviert wurden. Knapp 90 Minuten lang leitete Wieczorek die Jugendlichen an, während sich die Teilnehmer fleißig Notizen in ihre Blöcke machten.

Die Grundidee des Coerver Coaching basiert auf der Entwicklung der technischen Fähigkeiten eines einzelnen Spielers. Hansi Flick, Weltmeister als Co-Trainer 2014 und in Bammental zuhause, hat während seiner Zeit als Sportdirektor des DFB mit seinen Ansichten diese Thesen unterstützt: „Eins-gegen-Eins-Situationen erfolgreich zu gestalten sind heutzutage wichtig, um das defensive Gebilde des Gegners zu brechen.“ Somit verschafft man sich unter Umständen den entscheidenden Vorteil, der über Sieg und Niederlage entscheidet.

„Ich bin das erste Mal bei einer Coerver-Fortbildung dabei und freue mich, viele spannende Einblicke zu erhalten“, verrät Simon Zimmermann, Co-Trainer von Meik Spieler bei der U16 des FC-Astoria Walldorf. Der ehemalige Verbandsliga-Spieler des TSV Reichenbach glaubt passenderweise, „dass in der Ballan- und Mitnahme das größte Steigerungspotenzial im modernen Fußball vorhanden ist.“ Um dies zu trainieren, muss man sich grundlegend bewusst sein, dass drei ineinander übergreifende Tätigkeiten dazu gehören: 1. Wahrnehmen, 2. Entscheiden und 3. Handeln. 80 Prozent der Zeit gehen dafür für das Wahrnehmen und das Entscheiden drauf. „Daher haben wir hier das größte Potenzial für Verbesserungen“, erklärt Wieczorek seinen interessierten Zuhörern.

Markus Gaber von Anpfiff ins Leben e.V. koordiniert die Trainerfortbildungsreihe zentrumsübergreifend und erklärt: „Wir haben mit Coerver Coching eine sehr professionelle Trainingsmethode gefunden. Im Mittelpunkt stehen die Spielerinnen und Spieler. Angepasst ans Leistungsniveau können wir ihnen mit dieser Methode bessere Perspektiven eröffnen.“

Wissen aus der Reihe Coerver Coaching wird im April und Mai an folgenden Standorten vermittelt: Speyer, Walldorf, Mannheim, Gimbsheim und Heidelberg.