Umkämpftes Duell in der A-Junioren-Regionalliga

Erstellt von Barbara Reeder 11.03.2020

Ludwigshafens Dominik Amoako versucht, sich gegen Vincent Jan Wiesbach vom FC Speyer durchzusetzen.

An Laufbereitschaft mangelt es dem Ludwigshafener SC nicht - Prince Junias Nkombou jagt dem Ball hinterher.

Moritz Welser (rechts im Bild) und Sven Philip Hoffmann schenken sich nichts.

So sehen Sieger aus – Torschütze Ioannis Ilias Hatoupis (Mitte) feiert mit seinen Team-Kollegen seinen Treffer.

Pünktlich mit dem Anpfiff des Lokalderbys zwischen den U19-Teams des Ludwigshafener SC und des FC Speyer 09 kämpft sich die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel über Ludwigshafen. Kämpferisch geht es danach auch auf dem Platz zu. Denn auch wenn Speyer mit 1:2 triumphiert – der Ludwigshafener SC zeigt einen starken Auftritt.

„Es war eines unserer besten Spiele in der Rückrunde“ zieht Ludwigshafens Kapitän Valentin Issa Schlosser (10) nach dem Spiel Bilanz: „Wir haben gezeigt, dass wir Eier haben.“ Mit dem Ergebnis konnten er und sein Team allerdings nicht zufrieden sein, denn es wäre mehr drin gewesen an diesem Spieltag.

Der Auftakt läuft alles andere als nach Maß für den LSC. Die Partie ist gerade einmal zwei Minuten alt, da lupft Speyers Zhivko Chavdrov Kurtev (9) den Ball ins Tor der Gastgeber. Das sei die Schwäche der Mannschaft, „wir brauchen zu lang, um ins Spiel zu kommen“, analysiert Schlosser. Dabei hatte Trainer Rafal Dach seinem Team die Vorgabe gemacht, gerade am Anfang gegen den Tabellendritten Speyer sicher zu stehen. Doch der Rückstand setzt Kräfte frei. Ludwigshafen macht mehr Druck nach vorne. Nur wenige Minuten später pfeift der Schiedsrichter Freistoß für den LSC nach Foul an Dominik Amoako (3). Amoako schießt selbst, aber der Ball geht weit über das Tor. Im Gegenzug startet Speyers Max Lichti (10) über die linke Seite, scheitert aber an Ludwigshafens Keeper Cem Ali Gezici (21). Die anschließende Ecke hat Gezici sicher.

Dann ist wieder Ludwigshafen am Zug. Doch alle Aktionen nach vorne scheitern an der sehr gut stehenden Gäste-Abwehr. Sie unterbindet die Angriffe noch bevor Gefahr im Strafraum entstehen kann. So geht das Spiel hin und her, mit leichter Überlegenheit für die Gäste. Ludwigshafen setzt mit starken Einzelaktionen Akzente, wie von Mittat Özcan (14), der auf der linken Seite gleich vier Gegenspieler ausspielt.

Speyer mit den besseren Chancen

In der 16. Minute wird es erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Kasten. Ludwigshafens Torben Ernst Lauer (11) flankt von der rechten Seite. Özcan steht auf links bereit, kommt aber nicht mehr an den Ball. Hinten ist der SC dadurch offen und hat Glück, dass der Konter der Gäste nicht zu einem höheren Rückstand führt. Speyer hat jetzt die klar besseren Chancen.

Nach einer halben Stunde setzt sich Ludwigshafens Prince Junias Nkombou (13) im Luftduell durch und köpft den Ball zu Lauer, der auf rechts bereitsteht. Doch sein Abschluss verfehlt das Tor. Drei Minuten später versucht es Amoako einfach mal mit einem direkten Schuss aus dem Halbfeld auf das Tor der Gäste - allerdings ohne echte Gefahr zu verbreiten. Ludwigshafen startet gleich den nächsten Angriff. Den Schuss von Özcan kann Speyers Schlussmann Tom Mertens (21) nur wegfausten. Aber im Strafraum steht Schlosser bereit und trifft zum mittlerweile verdienten 1:1 Ausgleich.

In den letzten Minuten der ersten Halbzeit hat Speyer noch eine große Chance nach einem Freistoß. Aber der Ball trifft nur das Aluminium. Kurz danach gibt es Freistoß für Ludwigshafen. Aus gut 20 Metern versucht es Schlosser mit einem direkten Schuss. Speyers Keeper pariert ohne Probleme.  

Beide Teams suchen die Entscheidung

Bei Wiederanpfiff ist gleich klar - beide Mannschaften wollen sich mit dem 1:1 nicht zufriedengeben. Speyer startet besser in die zweite Hälfte und macht viel Druck aufs Tor der Gastgeber. Nach zehn Minuten ist Ludwigshafens Torwart Cem Ali Gezici (1) schon geschlagen, hat aber Glück, dass der Ball am Tor vorbeigeht. Auch danach hat Gezici viel zu tun, denn Speyer zwingt den LSC immer weiter in den eigenen Strafraum zurück. Die Gäste verschieben gut und erarbeiten sich Chance um Chance. In der 59. Minute geht es für Ludwigshafens Tormann nach einem Zusammenprall mit einem gegnerischen Spieler nicht weiter. Für ihn kommt Elias Kraemer (21).

Hatoupis mit dem Siegtreffer

Die beste Gelegenheit für den LSC hat in der 73. Minute Enes Caglayan (9). Er probiert es im Alleingang, verzieht aber übers Tor. Vier Minuten später lässt Ludwigshafens Abwehr Speyers Ioannis Ilias Hatoupis (11) sträflich allein. Der nimmt die Einladung dankend an und schiebt den Ball links an Torwart Kraemer vorbei zum 1:2.

Angesichts der Vielzahl der Chancen hätte Speyer auch deutlich höher führen können.  Ludwigshafen wirft jetzt alles nach vorne, um zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. Einen langen Ball kann Jason Springer (18) nicht verwerten. Speyers Keeper Mertens ist vor ihm zur Stelle. Die letzten Minuten bleiben hitzig. Ludwigshafen kämpft um jeden Ball, aber Speyer lässt nichts mehr zu. Die Gäste aus der Domstadt festigen mit dem 1:2-Erfolg ihren dritten Tabellenplatz. Für Ludwigshafen geht es dagegen in der Tabelle einen Platz runter auf Rang 10.

LSC-Trainer Dach ist mit dem Ergebnis zwar genauso unzufrieden wie sein Kapitän Schlossser, aber er sieht eine positive Entwicklung der Mannschaft. „Ich wusste, dass wir uns nicht abschießen lassen würden“. Zwar sei die Vorbereitung nicht optimal verlaufen, aber ein „Spiel wie heute zeigt, dass wir es mit jedem aufnehmen können.“ Daher ist er auch fest vom Klassenerhalt überzeugt.

Tore: 0:1 Zhivko Chavdrov Kurtev (9) 2. Minute; 1:1 Valentin Issa Schlosser (10) 34. Minute, 1:2 Ioannis Ilias Hatoupis (11) 77. Minute