Am Ende zu hoch - FC Union Heilbronn unterliegt im Bezirkspokalfinale

Erstellt von Christopher Benz 22.05.2023

Zunächst sah es nicht schlecht aus für den Anpfiff ins Leben Partnerverein FC Union Heilbronn, doch dann erwischten die U19-Fußballer eine schwache zweite Halbzeit im Bezirkspokalfinale gegen den VfR Heilbronn 96/18 und unterlagen dem Lokalrivalen mit 0:5 (0:1). Somit verpassten die Unioner auch die Titelverteidigung, nachdem sie im Frühjahr 2022 den Pokal in die Höhe recken durften.

Der Schauplatz des Finals erwies sich als würdig. Auf dem Naturrasen der ERBE Arena fanden beide Teams am späten Donnerstagnachmittag exzellente Bedingungen vor, das frühlingshaft schöne Wetter, inklusive eines lauen Lüftchens, tat sein Übriges. Die Vorzeichen für ein klasse Finale hätten nicht besser sein können. Dazu gesellten sich zwei richtig starken A-Junioren-Mannschaften.

Es hätte auch das Finale Regionalstaffel Nord 1 sein können. In selbiger sitzt Union dem VfR dicht im Nacken und liegt drei Spieltage vor Saisonende nur ein Pünktchen zurück. Die beiden Ausnahmeteams waren folglich die logischen Finalisten im Bezirkspokal, wobei sie in den Runden zuvor nicht immer problemlos weitergekommen sind.

Der FC Union Heilbronn stieg mit einem souveränen 7:0-Erfolg bei der SGM Sülzbach Sulmtal im Achtelfinale in den Wettbewerb ein und ließ zwei knappe Siege folgen. Im Viertelfinale gab es einen dramatischen 5:4-Sieg bei der SGM SC Abstatt/Beilstein/Ilsfeld ABI und im Halbfinale setzten sich die Unioner mit 3:2 beim SV Schluchtern durch.

Der VfR Heilbronn 96/18 startete mit 13:0 gegen die SGM SC Oberes Zabergäu/TSV Pfaffenhofen, über ein 6:0 im Achtelfinale gegen Türkspor Neckarsulm und einem weiteren 6:0 im Viertelfinale bei den Sportfreunde Lauffen buchte er sein Ticket für die Vorschlussrunde. Dort wurde es knifflig, der VfR gewann nach hartem Kampf mit 4:2 bei den Aramäer Heilbronn.

Zum Endspiel: Obwohl als Außenseiter in die Partie gegangen, hielt Union in der Anfangsphase mehr als nur gut mit. „Wir sind sehr gut gestartet, haben diszipliniert agiert und uns immer wieder gute Torchancen erspielt“, sagte Trainer Kevin Häußer. Die beiden besten Gelegenheiten gingen jeweils auf das Konto von Salvatore Buttafuoco. Der wieselflinke Stürmer stellte seine Gegenspieler häufig vor große Probleme und hätte sich mit seinem Schuss ans Außensetz (11. Spielminute) und als er knapp vorbeizielte (16.) beinahe für das 1:0 feiern lassen dürfen. „Eine Führung zur Halbzeit wäre nicht unverdient gewesen“, stellte Häußer berechtigterweise fest. Es kann komplett anders, weil der eingewechselte Felix Wolf aus dem Getümmel heraus das 0:1 für den VfR erzielte (40.).

Nach der Pause gelang es Union nicht mehr richtig dagegenzuhalten und binnen zwölf Minuten schraubte der VfR das Ergebnis von 0:1 auf 0:4 – spätestens damit war die Messe gelesen. Die Begegnung hatte nun nicht mehr das ganz hohe Tempo der ersten 45 Minuten, als es quasi pausenlos hoch und runter ging. Zu allem Überfluss erzielte mit Luciano Gruosso, der beste Kicker auf dem Feld, mit einem herrlichen Heber über Union-Keeper Sahin Eray hinweg den 0:5-Endstand (87.).

Häußer ging mit seiner Mannschaft nicht zu hart ins Gericht, vielmehr stellte er den positiven Saisonverlauf heraus: „Die Niederlage war nach 90 Minuten nicht unverdient, sie ist mit 0:5 jedoch zu hoch ausgefallen. Heute hat uns in den entscheidenden Situationen leider das Spielglück gefehlt. Dennoch sind wir stolz auf unser Team und die bisherige Saison. Die Jungs haben sich sehr gut entwickelt und sind auf einem guten Weg. Ein Fünkchen Hoffnung auf die Meisterschaft haben wir noch, falls es dieses Jahr jedoch nicht reichen sollte, ist der Aufstieg in der kommenden Saison das große Ziel.“

Enttäuscht zeigte sich Yannick Roos, Jugendkoordinator Sport am Jugendförderzentrum Heilbronn. „Das Ergebnis von heute dämpft leider etwas die bisherige Saisonleistung. Von dem 0:1 hat sich die Mannschaft nicht mehr erholt“, sagte er. Die Köpfe lässt in Heilbronn deswegen aber niemand hängen, wie Roos versichert: „Nachdem wir kurz vor Rundenbeginn eine beinahe komplett neue Mannschaft auf die Beine stellen mussten, ist es ganz ordentlich gelaufen und gerade das stimmt mich zuversichtlich, dass wir kommende Saison mit unserem klasse Trainerteam wieder neu angreifen.“

FC Union Heilbronn: Eray – Scifres, Schiek, Sallahu, Cretto – Haas, Knott, N. Görmez, Mito – I. Görmez, Buttafuoco.

VfR Heilbronn: Groznica – Oeckler, Hetemaj, Behncke, Halilaj – Henezi – Sonntag, Türk, Batin, Gruosso – Gottfried.

Schiedsrichter: Max Bilienis. Zuschauer: 500. Tore: 0:1 Wolf (40.), 0:2 Gottfried (60.), 0:3 Gottfried (67.), 0:4 Eberling (72.), 0:5 Gruosso (87.).