FSJ´ler übernehmen Verantwortung: Workshop erinnert an Vergangenheit und setzt Impulse für die Zukunft

Erstellt von Sophie Krischa 24.05.2023

Ein freiwilliges soziales Jahr bei Anpfiff ins Leben bedeutet jede Menge Möglichkeiten für alle Beteiligten. Die FSJ´ler bekommen Einblicke in viele spannende Bereiche und tragen Verantwortung für ganz unterschiedliche und vielfältige Aufgaben. Auch Anpfiff ins Leben profitiert täglich von dem Engagement des jungen Teamzuwachses: „Wir freuen uns an jedem Standort über die Arbeit, die unsere FSJ´ler leisten. Ein besonderes Highlight sind natürlich die Projekte, die im freiwilligen sozialen Jahr anstehen“, erzählt Markus Gaber, Gesamtkoordination Sport und Kooperationspartner bei Anpfiff ins Leben.

Verschiedene Projekte im freiwilligen sozialen Jahr

Neben ihren individuellen Aufgaben in den Jugendförderzentren vor Ort nehmen alle FSJ´ler an verschiedenen Workshops teil. Neben einem Fahrtsicherheitstraining beim ADAC und der Ballschule stand so dieses Jahr ein Projekt zum jüdischen Leben in der Region an, das zusammen mit Michael Winter, Leiter des Erlebniszentrums Mühle Kolb und Michael Heitz, Koordinationslehrer für Anpfiff ins Leben, veranstaltet wurde.

Workshop zum jüdischen Leben in der Region

In einem ersten Teil wurde bereits Ende März durch den Kurzfilm „Zahor – Erinnere dich“ in die Geschichte der Juden im Kraichgau eingeführt. Mit fast dreißig Prozent wies der Kraichgau die höchste jüdische Bevölkerungsdichte in Baden auf. Michael Heitz beschäftigt sich schon lange Zeit mit der Thematik und ist dementsprechend Experte auf dem Gebiet. Besonders berührte ihn dabei die Geschichte der jüdischen Brüder Menachem und Fred, die als Manfred und Heinz Mayer in Hoffenheim geboren wurden. Beide wurden 1940 in das Konzentrationslager Gurs deportiert, nach dem Krieg immigrierten sie nach Amerika und Israel.

Wanderweg erstrahlt in neuem Glanz

„In unserem Workshop sollen die Teilnehmenden nicht nur das Schicksal von Menachem und Fred kennenlernen, sondern auch aktiv dazu beitragen, dass dieses nicht in Vergessenheit gerät“, erklärt Michael Heitz. So wurde nun im zweiten Teil des Projekts der „Menachem-und-Fred-Wanderweg“, welcher von Hoffenheim nach Neidenstein führt, mit neuen Hinweisschildern ausgestattet. Ebenfalls wurden Ideen gesammelt, wie die Route, auf der Mahnmale auf das jüdische Leben im Kraichgau hinweisen, modernisiert werden kann.

Standortübergreifender Austausch unter den FSJ`lern

„Wir haben uns zum Beispiel überlegt, dass man QR-Codes an den Infotafeln anbringen und so noch mehr Eindrücke auf dem Weg bekommen kann“, erzählt Julian Klent. Der 18-jährige absolviert am Heidelberger Anpfiff-Standort sein FSJ: „Zu meinen Aufgaben im Jugendförderzentrum gehört normalerweise vor allem das Kindertraining und die inklusive Ballschule bei der SG Heidelberg-Kirchheim. An Projekten wie heute finde ich besonders gut, dass die FSJ´ler von allen Standorten zusammenkommen und sich austauschen können.“ Marco Weber pflichtet ihm bei: Er ist FSJ´ler am Anpfiff Standort in Mannheim und meint: „Wir lernen in unserem FSJ Verantwortung zu übernehmen. Und genau das machen wir auch hier: Wir tragen gemeinsam dazu bei, dass die Geschichte von Fred und Menachem nicht in Vergessenheit gerät.“

Lob für besonderes Engagement

Michael Winter ist begeistert von dem Einsatz, den die jungen Erwachsenen an den Tag legen: „Es ist schön zu sehen, dass das Interesse für die Vergangenheit da ist und gleichzeitig neue Impulse für die Zukunft gesetzt werden.“ Zu den prägendsten Orten des Wanderwegs zählt das Elternhaus von Menachem und Fred, welches von Nationalsozialisten verbrannt wurde. Ebenfalls besuchten die FSJ´ler die ehemalige Synagoge in Neidenstein. Abschließend führte der Weg zurück zum Erlebniszentrum Mühle Kolb nach Zuzenhausen. Dort wartete eine Überraschung auf die Teilnehmenden:  Als Belohnung gab für alle selbstgegrillte Hamburger.

Ein FSJ bei Anpfiff ins Leben – mehr als nur ein freiwilliges soziales Jahr

Projekte, wie die Erneuerung des Menachem-und-Fred-Wanderwegs, stehen exemplarisch für die Besonderheiten eines FSJ´s bei Anpfiff ins Leben. Die jungen Erwachsenen sind nicht nur jeden Tag aktiver Teil der Jugendarbeit an den einzelnen Standorten. Über die alltägliche Arbeit hinaus, legt Anpfiff ins Leben Wert auf die Vermittlung von Kompetenzen und Werten, die auch nach dem freiwilligen sozialen Jahr noch von Bedeutung sind. Durch die Realisierung spannender Projekte, lernen sich die Teilnehmenden bereits zu Beginn ihres FSJ´s kennen und verbringen in den kommenden Monaten immer wieder Zeit miteinander. Jedes Jahr entwickeln sich daraus Freundschaften, die durch die gemeinsamen Erfahrungen bei Anpfiff ins Leben gestärkt werden. Anpfiff ins Leben freut sich über die kreativen Impulse, mit denen sich die FSJ´ler einbringen und so unsere Arbeit mitgestaltet – jetzt und in Zukunft.