Intelligenztest, Bewerbungscoaching und Talentcheck: BO-Camp hilft zum perfekten Start in den Beruf

Erstellt von Sophie Krischa 26.08.2022

Das Bo-Camp startet mit einem Talentecheck im „experimenta Science-Center“ in Heilbronn, um die eigenen Fähigkeiten zu entdecken.

Die Jugendlichen sitzen gespannt vor dem „IST2000 R“, ein Intelligenz-Struktur-Test, der Aufschluss über die intellektuellen Potentiale gibt.

Um nicht nur den Kopf, sondern auch den Körpern anzustrengen, gibt es immer wieder Sporteinheiten.

Bei den simulierten Bewerbungsgesprächen lernen die Jugendlichen worauf es ankommt: Authentizität.

„Und was willst du nach der Schule dann machen?“ – eine Frage, die wohl jedem Schulabsolventen früher oder später einmal gestellt wird. Bei vielen Jugendlichen stößt man dabei auf völlige Ratlosigkeit. Verständlich, schließlich steht man nach seinem Abschluss vor einer Fülle von Möglichkeiten: Studium oder Ausbildung? Und hat man sich dann für das eine oder das andere entschieden, stellt sich die nächste Frage: Welche Lehre ist passend oder welcher Studiengang ist der richtige? Um dieser Ratlosigkeit entgegen zu wirken, bietet Anpfiff ins Leben jeden Sommer ein Berufsorientierungs-Camp für schulabsolvierende Spieler unserer Partnervereine an. Unterstützt wird das viertägige Camp von der LBBW Mannheim.

Das diesjährige Camp fand im Anpfiff Pavillon in Hoffenheim statt. Vier Tage lang wohnten die jugendlichen Teilnehmer dort zusammen, besuchten Workshops und lernten verschiedene Berufe kennen. „Es ist natürlich sehr besonders, dass die Teilnehmer auch wirklich hier übernachten. Dadurch ist die Zeit viel intensiver – und es kann am Ende auch einfach noch mehr mitgenommen werden“, erklärt Corinna Glogger, Koordinatorin Beruf und Organisation Berufsorientierung im Jugendförderzentrum Ludwigshafen.

Mitnehmen konnten die Jugendlichen jede Menge: Das Programm war gut gefüllt und bis auf die letzte Minute durchgeplant. Los ging es mit einem Talentcheck im „experimenta Science-Center“ in Heilbronn. Dort konnten die jugendlichen Teilnehmer ihre Fähigkeiten testen und besser kennenlernen. Der 17-jährige Leon Kritter, Spieler des FC-Astoria Walldorf, erzählt begeistert: „Teilweise sind mir da Sachen über mich aufgezeigt worden, die ich nicht mal selbst von mir wusste. Dadurch habe ich jetzt Optionen, die ich davor noch gar nicht kannte.“ Anschließend ging es zum Pavillon nach Hoffenheim zurück. Dort wurden von allen Teilnehmenden noch professionelle Bewerbungsfotos gemacht. Den ersten ereignisreichen Tag konnte die Gruppe dann beim gemeinsamen Grillen im Erlebniszentrum Mühle Kolb gemütlich ausklingen lassen. Am nächsten Tag stand ein Intelligenztest, der „IST2000 R“, auf dem Programm, der die kognitiven Stärken ausloten sollte. Damit auch der sportliche Ausgleich nicht zu kurz kam, wurde anschließend bei Athletik-Coach Gundelfinger trainiert.

Am dritten Tag wurde es dann ernst: Bei einem Workshop mit Sascha Schmitt, der langjährige Erfahrung im Personalbereich hat und genau weiß, worauf es ankommt, wurde ein Bewerbungsgespräch simuliert, das es in sich hatte. Sascha Schmitt legte keine Samthandschuhe an und beschoss er die Jugendlichen geradezu mit Fragen, bewertete ihre Antworten und gab anschließend Tipps – die Dos und Don’ts – für erfolgreiche Vorstellungsgespräche. Der Teilnehmer Mikail Sentürk zeigt sich dankbar für diese Erfahrung: „Ich bin echt glücklich über die Möglichkeiten, die wir hier bekommen. Ich fühle mich sehr gut vorbereitet für mein erstes richtiges Bewerbungsgespräch und freue mich schon fast ein bisschen drauf“, meint der 18-jährige Fußballer. Als besonderes Highlight wartete am Abend dann noch eine Trainingseinheit im sogenannten Footbonaut, einer hochmodernen Trainingsanalage der TSG Hoffenheim, auf die Fußballer.

Das Camp endete am Donnerstag mit einem Assessment-Center-Training bei der LBBW Bank in Mannheim. „Ich hätte mir zu meiner Schulzeit gewünscht auf Assessment-Center und Einstellungsverfahren besser vorbereitet zu werden“, sagt Philipp Koch, Filialdirektor bei LBBW, „Diese Möglichkeit bieten wir den Jugendlichen heute.“ Nach dem circa dreistündigen Assessment-Center-Training und der daran anschließenden Feedback-Runde, wurde den Jugendlichen eine Urkunde überreicht, die die Teilnahme an den verschiedenen Bo-Camp Modulen bescheinigt.

Philipp Schmidt, Koordinator Beruf und Koordination berufliches Netzwerk im Jugendförderzentrum Walldorf, zieht ein positives Fazit nach den vier prall gefüllten Tagen: „Für die Jungs war das jetzt der Startschuss für ihren weiteren Weg. In den letzten Tagen haben sie so viel gelernt, dass sie auch noch in ein paar Jahren darauf zurückgreifen können. Und falls dann doch mal noch Hilfe benötigt werden sollte, sind wir in den Zentren natürlich weiterhin jederzeit gerne für sie da.“