Unternehmerabend bei Anpfiff ins Leben: Lebendige Einblicke und gute Gespräche

Erstellt von Barbara Reeder 17.05.2023

„Die Kontakte, der Austausch und natürlich zu hören, wie sich die Projekte entwickelt haben“ – darauf freut sich Heike Dinkel von Fritz Fels GmbH am meisten. Damit befindet sie sich beim Unternehmerabend von Anpfiff ins Leben in bester Gesellschaft: Rund 150 Gäste sind zu dem Event im Golf Club in St. Leon Rot gekommen. Die meisten von ihnen sind bereits Unterstützer der zahlreichen Anpfiff-Projekte, andere wollen sich mal ansehen, was Anpfiff so macht. Bei Sekt und hausgemachter Limonade sowie der Aussicht auf das gepflegte Grün ist das Eis schnell gebrochen. Denn auch darum geht es beim Unternehmerabend – sich auszutauschen mit anderen Unternehmern und Beziehungen aufzubauen.

Diana Hotz-Werstein von der AOK Rhein-Neckar Odenwald ist schon zum dritten Mal dabei. Sie ist vor allem auf die geplante Aufstiegshelfer-Initiative gespannt und darauf „zu sehen, was die anderen Firmen so machen und welche neuen Projekte es gibt.“ Aber auch für die Nachwuchswerbung sei der Abend eine gute Gelegenheit. Das findet auch Heike Dinkel, deswegen hat sie gleich eine Kollegin aus der Personalabteilung mitgebracht. Schließlich ist die Berufsförderung ein zentraler Teil der Arbeit von Anpfiff.

Menschen stehen im Mittelpunkt bei Anpfiff ins Leben
Einen Einblick, wie Anpfiff Kinder, Jugendliche und Menschen mit Amputation fördert, bekommen die Gäste dann bei einem kurzweiligen Bühnenprogramm. Jonas Bauer ist seit neun Jahren bei Anpfiff und normalerweise für das Fundraising zuständig. An diesem Abend führte er souverän durch das Programm. „Ich habe aber keine Moderatorenschule besucht“, betont er zu Beginn. Fünf Sterne müssten es gar nicht sein, aber wenn er es gut mache, dürfe man ihm das gerne sagen – und falls nicht doch lieber schweigen. So ist die lockere Stimmung gesetzt für den restlichen Abend.

Das Motto des Abends heißt „Menschen und Gesichter“. Denn die Menschen sind das Herzstück bei Anpfiff ins Leben. Der gemeinnützige Verein will Menschen nicht nur sportlich weiterbringen, sondern ganzheitlich fördern – das heißt auch schulisch, beruflich und in der Entwicklung sozialer Kompetenzen unterstützen. Was es mit der 360° -Förderung auf sich hat, verdeutlicht der 1. Vorsitzende, Dietmar Pfähler in seinem Grußwort: „Die Förderung beginnt beim Sport und zieht sich über den ganzen Menschen. Wir haben auch das Netzwerk zu den Eltern und den Schulen. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt.“

So sieht die 360°-Förderung von Anpfiff ins Leben aus
Wie das funktioniert, sehen die Gäste in einem kurzen Film. Bei einem Projekt zur Berufsorientierung probieren die Jugendlichen Handwerksberufe aus. Nicht allein, sondern im Team, denn gemeinsam ist der Spaß deutlich größer. Hier sehen sie aber auch, wo ihre Stärken liegen und können das für die Berufswahl gut gebrauchen. Denn nicht alle werden es in den Profi-Fußball schaffen, das machen die Sport-Koordinatoren von Anpfiff ihren Schützlingen immer wieder klar. Deswegen sind Schulförderung und eine berufliche Perspektive so wichtig.

Onur Yilmaz, der auch im Film zu sehen ist, erzählt auf der Bühne von seinem Weg mit Anpfiff ins Leben. Seit er sieben Jahre alt ist spielt er bei der SG Heidelberg-Kirchheim Fußball. Über Anpfiff hat der 15-Jährige schon bei mehreren sozialen und Präventionsprojekten mitgemacht. Die Schule ist ihm wichtig, auch wenn sein Plan A erst einmal der Profi-Fußball ist. Dennoch findet er es gut, einen Plan B zu haben und dabei unterstützt zu werden.

Was ihm am meisten Spaß bringt, will Jonas Bauer wissen. Für Onur ist es ganz klar: die Nachhilfe bei seinem Lernbegleiter Lewis Paling. Aber auch Simge Celik-Aydin als Koordinatorin für Schule, Beruf und Soziales habe ihm schon sehr geholfen. Die beiden, wie auch seinen Trainer Matthias Gantner, kann er jederzeit ansprechen – und auch mal spätabends nach einer Korrektur für eine Arbeit fragen oder von einem Erfolgserlebnis berichten. „Unsere Rolle sieht es vor, dass wir nicht nur im Fußball, nicht nur im Training, sondern wenn möglich auch in allen Lebenslagen unterstützen“, fasst es der Trainer zusammen.

Vereinsberatung und das jüngste „Baby“ der Anpfiff-Familie
Nicht nur die Kinder und Jugendlichen werden gefördert, Anpfiff berät auch Vereine. Zur Anpfiff-Philosophie gehört, dass „der Verein der Verein bleibt“, betont Patrick Maurer von der Anpfiff-Vereinsberatung. Deswegen überlegt man gemeinsam, was passt und was nicht. „Wir wollen den Vereinen nichts überstülpen“, das ist dem Berater wichtig. Das kann Thomas Schmidt, der 1. Vorsitzende vom FV 1924 Freinsheim, nur bestätigen. Ende 2021 habe jemand einen Artikel über die Vereinsberatung von Anpfiff gelesen und so kam die Überlegung hier zu investieren. „Das Feedback war dann schon der Knaller“, erzählt Schmidt. „Eines der Learnings war, ihr tut viel Gutes, aber ihr redet nicht darüber“. Das habe man verbessert und auch Sponsoring-Gruppen gebildet. Das alles habe zudem dafür gesorgt, dass viele Leute im Verein mitmachen wollten. „Es ist echt eine Erfolgsgeschichte“, schwärmt der Vorsitzende.

Sichtbar sein und sich auszutauschen ist für Profivereine selbstverständlich, in den unteren Ligen aber noch lange nicht. „Mal einen Workshop machen ist ok, aber das ist oft nicht nachhaltig“, sagt Patrick Maurer. Daraus ist die Idee zur „Anpfiff-Community“ entstanden. Seit März gibt es eine Plattform für Vereine, die mit Anpfiff zusammenarbeiten oder gearbeitet haben, die genau diesen Austausch ermöglichen soll.

Start in die 4. Aufstiegshelfer-Initiative
Bei der Aufstiegshelfer-Initiative begleiten Top-Manager aus der Metropolregion Rhein-Neckar persönlich einen Schützling aus der Anpfiff-Förderung auf seinem Weg in den Beruf. Ein Aufstiegshelfer der ersten Stunde ist Stefan Fuchs von FUCHS PETROLUB SE. Über die Initiative habe er schon drei „supergute Leute“ bekommen, erzählt er begeistert. Zwei von ihnen arbeiten nach wie vor im Unternehmen. Der dritte hat zwar gekündigt – aber nur, weil er studieren will. „Er hat sich bei mir persönlich entschuldigt, dass er gekündigt hat“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Weltkonzerns im Mineralöl- und Chemiesektor. Dabei sei er gar nicht sauer gewesen, sondern freue sich sehr, dass der junge Mann ein Studium macht und schon gesagt hat, dass er nach dem Abschluss wiederkommen will. „Ich finde es toll, wenn man die Jugendlichen begleiten kann“, begründet Fuchs sein persönliches und unternehmerisches Engagement. Er habe selbst erstmal nicht gewusst, was er nach der Schule machen soll. Daher liegt ihm die Anpfiff-Förderung so sehr am Herzen.

Anpfiff-Philosophie passt sich Unternehmen an
Teil der Berufsförderung ist es auch, die Lebenswelten von Unternehmen und Jugendlichen zu verbinden, berichtet Stefanie Kunzelnick, die mitverantwortlich ist für die Aufstiegshelfer-Initiative. Denn „diese Generation tickt ganz anders – unsere Arbeit ist das Brückenbauen“. Für Moderator Jonas Bauer, der auch die Projektleitung für die Aufstiegshelfer-Initiative innehat, ist das noch einmal ein gutes Stichwort an die Anwesenden zu appellieren, in ihrem Unternehmen ebenfalls ein wenig von der Anpfiff-Philosophie zu pflanzen. „Wir entwickeln da passgenaue Konzepte für Ihre Unternehmen.“

Nach der Präsentation wartet schon ein reichhaltiges Buffet auf der Terrasse. Beim Essen gibt es jede Menge Gesprächsstoff, vor allem natürlich über die gezeigten Projekte. „Am meisten beeindruckt hat mich die Vereinsführung von Freinsheim“, schwärmt Sabine Schneider von ASS Kommunikation. „Wie begeistert der Vorsitzende davon erzählt hat, wie er sich unterstützt fühlt – das zeigt, wie die Vereine sich mitgenommen fühlen.“ Auch Jürgen Zimmermann von der Allianz Generalvertretung findet die Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Förderung von Anpfiff großartig: „Da weiß man, warum man Anpfiff ins Leben unterstützt.“